Kiel. Edita Gruberová wird im Kieler Schloss wie eine Königin empfangen – und gibt unter Riesenjubel ihre Abschiedsvorstellung.

Riesenjubel, schon als sie die Bühne betritt. Brava! Bravissima!! Edita Gruberová wird im Kieler Schloss wie eine Königin empfangen. Und das ist sie ja auch. Unglaubliche fünf Jahrzehnte lang hat sie an den Opernhäusern der Welt für Furore gesorgt, als Primadonna assoluta, der kein Ton zu hoch, keine Koloratur zu schnell und keine Partie zu schwer ist. Jetzt sagt die „slowakische Nachtigall“ Adieu. Im März gab sie in München ihre letzte Opernvorstellung, beim SHMF ist sie mit einer Farewell-Gala zu Gast, die Fans aus ganz Deutschland angelockt hat.

Sie feiern die gloriose Vergangenheit der Sopranistin, klar – aber auch ihre Gegenwart. Wie souverän Gruberová ihre Stimme mit 72 Jahren im Griff hat, ist beeindruckend. Vor allem kurz vor und kurz nach der Pause präsentiert sie sich noch einmal in glänzender Form, bei Johann Strauß’ „Frühlingsstimmen“ und Rossinis „Una voce poco fa“ aus dem Barbier von Sevilla, eine ihrer Parade-Arien, mit der sie im Februar 1968 als Opernsängerin debütierte.