Hamburg. Museum für Hamburgische Geschichte zeigt eine Ausstellung über das Skandalunternehmen Neue Heimat, das 400.000 Wohnungen baute.

Die Zeit heilt alle Wunden – das gilt nicht nur für Liebeskummer, sondern offenbar auch für Unternehmen: Die Neue Heimat, die vor mehr als drei Jahrzehnten für einen der größten Finanzskandale der Nachkriegszeit stand, wird plötzlich in einem freundlicheren, fast milden Licht gesehen. In Zeiten, in denen der Berliner Senat über Zwangsverstaatlichungen von Wohnraum nachdenkt, Mieterhöhungsverbote erlässt und der Wohnungsmangel zum Spitzen-Thema avanciert, ändern sich die Blickwinkel. Die Neue Heimat ist wieder „in“: Erst kürzlich hat der Dölling und Galitz Verlag auf über 800 Seiten in einem 3,3 Kilogramm schweren Mammutwerk an die Neue Heimat erinnert. Die Landeszentrale für politische Bildung hat frisch eine lesenswerte Schrift zur Neuen Heimat publiziert. Und nun bekommt das Hamburger Wohnungsbauunternehmen eine ganze Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte.

Ohne die Neue Heimat sähe die Hansestadt anders aus