Hamburg . US-Internet-Experte und Kultursenator diskutieren über neue Chancen für Journalismus und die Zukunft des Internet.

Wird es in Zukunft noch ein gemeinsames Internet geben – oder teilt sich das weltweite Netz in abgeschottete Bereiche? Hat Journalismus eine Zukunft? Gefährden soziale Medien wie Facebook die Demokratie? Und was ist vom millionenfach gesehenen Anti-CDU-Video des Bloggers Rezo zu halten? Diese und andere Fragen hat Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Freitag mit dem US-Internet-Experten Jeff Jarvis auf Kampnagel diskutiert – am Rande eines Festivals des Art Directors Club.

Ja, privat finanzierten Journalismus werde es in zehn Jahren noch geben, sagte Jarvis bei dem Gespräch, an dem das Abendblatt exklusiv teilnehmen konnte. Allerdings werde es unterschiedlichste Finanzierungsmodelle geben. Er sei ein Fan der Mitgliedschaften, wie der „Guardian“ sie eingeführt habe. Dabei bekommen Mitglieder nicht nur redaktionelle Inhalte, sondern auch Zugang zu exklusiven Veranstaltungen mit Experten oder Livestreams. Auch Brosda glaubt an eine Zukunft des Journalismus. „Ich kann mir offene Gesellschaft und Demokratie nicht ohne Journalismus vorstellen“, so der Kultursenator. „Dazu gehört für mich beides: öffentlich-rechtlicher und privat finanzierter Journalismus.“