Hamburg. Die Mezzosopranistin begeisterte im Großen Saal mit ihrem vorwiegend mediterranen Abend – und bediente sich eines Akustik-Tricks.

In die Elbphilharmonie-Gebrauchsanweisung kann nun eine neue Prozedur für den Großen Saal aufgenommen werden: die Jonas-Kaufmann-Prophylaxe-Pirouette. Die funktioniert bei Bunte-Teller-Programmen in jeder Tonart und mit jedem Komponisten. Als Image-Reparaturmaßnahme nach dem bekannten Akustik-Eklat ein kostenneutrales, auch optisch schmückendes Gegenmittel: ein Traum.

Dafür benötigt man neben einem großen Orchester nichts weiter als einen Gesangssolisten oder eine -solistin, die sich beim Arien-Singen – so langsam, dass man die Absicht dahinter kaum bemerkt – regelmäßig in alle Richtungen dreht und wendet, um gleichmäßige Versorgung aller Rangabschnitte mit schönen Tönen zu gewährleisten und das Wiederaufkommen unschöner „Hier hört man nichts!“-Zwischenrufe zu verhindern. Denn Jonas Kaufmanns im Frust-Affekt gemachter Vorschlag einer Drehbühnen-Nachrüstung war zwar hübsch, ist aber komplett unrealistisch.