Hamburg . Der oft witzige Gary Shteyngart porträtiert in seinem neuen Roman das Amerika der Trump-Gegenwart. Richtig lachen will man nicht.

Die eher preiswerten Exemplare in Barry Cohens Uhrensammlung kosten 20.000 Dollar. Für eine Flasche Wein zahlt er 2000 Dollar. Barry findet die Republikaner ziemlich gut, ihrer Wirtschaftspolitik wegen. Er ist für maximale Liberalität und wenig Regulation. Er ist der Herrscher über die Märkte. Barry ist ein Hedgefondsmanager.

Also ungefähr so beliebt wie Pickel im Gesicht. Trotzdem hat der US-amerikanische Autor Gary Shteyngart, der 1972 in Leningrad geboren wurde, diesen Barry Cohen zum Helden seines neuen Romans „Willkommen in Lake Success“ gemacht. Als derangierten Master of the Universe und Milliarden-Sammler von der Wall Street, der in Schieflage geraten ist. Natürlich. Was wäre das für ein gähnend langweiliger Stoff, ein erzählerischer Rohrkrepierer, wenn Barry erfolgreich mit Fantasiesummen hantierte, die derweil leider nur allzu real sind.