Berlin/Hamburg. Seit 300 Jahren hat der Schiffbrüchige Erfolg. Bei Mare erscheint eine Neuübersetzung des berühmten Romans von Daniel Defoe.

Wer sich in Gedanken eine einsame Insel vorstellt, träumt meist von einem tropischen Paradies. Nicht zuletzt liegt das an Daniel Defoe und seinem Romanhelden Robinson Crusoe, der beinahe drei Jahrzehnte in der Abgeschiedenheit des Ozeans lebte. Heute vor 300 Jahren erschien der Roman in London – und war sofort enorm erfolgreich. Abenteuergeschichten über Reisen durch die Welt oder sogar bis auf den Mond seien seinerzeit überaus populär gewesen, sagt die Berliner Literaturprofessorin Helga Schwalm. Die meisten Defoe-Biografen nehmen an, der damals fast 60-Jährige habe seinen „Robinson“ vor allem aus ökonomischen Motiven geschrieben.

Auch der literarische Erfolg sollte sich jedoch einstellen. Innerhalb von drei Wochen war die erste Auflage vergriffen, wie es im Nachwort der vor Kurzem im Hamburger Mare-Verlag erschienenen „Robinson“-Neuübersetzung von Rudolf Mast heißt. Das Buch habe damals den halben Wochenlohn eines Arbeiters gekostet. Bereits im Erscheinungsjahr gibt es mehrere Auflagen, Defoe schreibt noch im selben Jahr die Fortsetzung der Abenteuer.