Hamburg . Das Programm zum Thema Venedig bot viele Höhepunkte. Die „Ghetto Songs“ gehörten ebenso dazu wie eine Vivaldi-Rarität.

Ostersonntag in der Elbphilharmonie: Gefühlvoll zupft Greg Cohen im Großen Saal seinen Kontrabass und spielt das Thema von Donny Hathaways „The Ghetto“. Frank Londons gestopfte Trompete kommt hinzu, und dann nehmen auch die anderen Musiker die Melodie auf. Brandon Ross, ein afroamerikanischer Jazzmusiker aus New York, singt den Text und weckt Assoziationen an die Schwarzenviertel in den amerikanischen Großstädten.

„Ghetto Songs“ heißt das Projekt, das Frank London konzipiert hat und das Teil des Osterfestivals in der Elbphilharmonie ist, in dem es um Musik aus Venedig geht. Hathaways Soulnummer und auch einige andere Lieder dieses abwechslungsreichen Konzertes stammen aber nicht aus der Lagunenstadt. Die Verbindung zwischen allen Stücken ist das Getto. Bereits vor 500 Jahren entstand in Venedig das erste Getto, in das Juden gesperrt wurden. Wenn sich abends die Tore des Viertels schlossen, schützte das die jüdische Bevölkerung allerdings auch vor antisemitischen Übergriffen der Venezianer.