Hamburg. „Deine Helden – Meine Träume“ vom Jungen Schauspielhaus erzählt von Nazi-Aussteigern. Schulen können das Stück buchen.

Erwartungsvoll sitzen die Schüler aus den Klassen sieben und acht des Kurt-Körber-Gymnasiums Billstedt im schmucklosen Zimmer, das eigentlich Klassenarbeiten vorbehalten ist. Die Lehrerin für Darstellendes Spiel beginnt mit dem Unterricht, da geht die Tür auf. Ein junger Erwachsener, der sich als Jonas Brandt (Sergej Gößner) vorstellt, entschuldigt sich fürs Eindringen, er muss in seinem früheren Klassenzimmer einen Brief finden, den er unter seinen Tisch geklebt hat. Was es damit auf sich hat, erschließt sich dem jungen Publikum erst im Laufe des knapp einstündigen, von Isabel Osthues im Auftrag des Jungen Schauspielhauses inszenierten Klassenzimmerstückes „Deine Helden – Meine Träume“.

Die Hamburger Autorin Karen Köhler hat es bereits 2013 für Jugendliche ab 13 Jahren am Theater Weimar verfasst. Jonas, den Gößner lebensnah in Jogginghose, Windjacke und mit Baseballmütze gibt, hat die Schule nicht beendet. „Es kam was dazwischen.“ Vor sieben Jahren ist er nach Berlin abgehauen, es war der Tag, als sein bester Freund Mo um ein Haar bei einer schlimmen Prügelei draufgegangen wäre. Wie es zu dieser Eskalation kam, erzählt dieser Jonas nun, zerknirscht Rückschau haltend.