Lübeck/Hamburg. Das 33. Schleswig-Holstein Musik Festival startet im Juli. Auf dem Programm stehen 221 Konzerte, allein 23 davon in Hamburg.

Der Eisenacher Johann Sebastian Bach mag musikalischer Weltbürger gewesen sein, in Hamburg und der weiteren Umgebung jedoch war er kaum und stets nur kurz. Das letzte biographische Kapitel, sein Vorstellungsbesuch für eine Organistenstelle, endete 1720 ohne Umzug an die Elbe, weil Bach sich letzlich für einen Posten in Köthen entschied. Doch in diesem Sommer soll Bach zwischen Nord- und Ostsee sowie in Hamburg tonangebend sein: Das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) widmet seinen 34. Jahrgang vor allem dem bedeutendsten deutschen Barockmusiker. 120 der 221 SHMF-Konzerte in 68 Orten und in 117 Spielstätten beinhalten Bach-Werke im Verzeichnis. Einerseits präsentiert man Standardwerke wie die Matthäuspassion oder die h-Moll-Messe. Andererseits soll aber auch Bachs Einfluss auf die kompositorische Nachwelt belegt werden (womit sich nahezu alles programmatisch begründen lässt).

Als zweiten Programm-Akzent hat Intendant Christian Kuhnt die holländische Geigerin Janine Jansen mit zehn Terminen im SHMF-Sortiment zwischen dem 6. Juli und dem 1. September verankert. Jansen spielt auch und insbesondere Bach, aber nicht nur, sondern ebenso Werke von Schulhoff, Dvorak oder Mendelssohn. Als Tochter eines Organisten in Utrecht und Enkelin eines Kantors ist Jansens geschmackliche Vorprägung groß. „Ich bin mit Bachs Musik aufgewachsen, das waren die ersten Klänge, die ich gehört habe“, berichtete sie am Freitag bei der Programm-Präsentation in Lübeck. Für den Alte-Musik-Aspekt stehen außerdem Ensembles wie das Freiburger Barockorchester, das Amsterdam Baroque Orchestra von Ton Koopman oder die Akademie für Alte Musik aus Berlin.