Filmfest

Iranischer Regisseur kann bei Premiere nicht dabei sein

Nach Informationen des Filmfests wurde Mohammad Rasoulof bei der Einreise in den Iran sein Pass abgenommen. Sein Film „Manuscripts Don't Burn“ entstand unter höchster Geheimhaltung in Hamburg und Teheran.

Hamburg. Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof wird bei der Deutschlandpremiere seines Films „Manuscripts Don't Burn“ am Dienstag beim Filmfest Hamburg aller Voraussicht nach nicht dabei sein. Nach Informationen des Filmfestes wurde Rasoulof bei der Einreise in den Iran sein Pass abgenommen, den er bislang nicht zurückerhalten habe.

„Wir hatten gehofft, dass Mohammad Rasoulof von der Tauwetterstimmung im Iran profitiert und das neue Regime ihn wieder rechtzeitig ausreisen lässt“, sagte Albert Wiederspiel, Leiter des Filmfests, am Montag in Hamburg. „Zumal auch seine Frau und seine Tochter hier sind.“

Im Jahr 2010 war Rasoulof, der 1972 im Iran geboren wurde, „wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit“ zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde später auf ein Jahr reduziert. An das verhängte Berufsverbot hielt er sich nicht. Die Familie hat zu ihrem Wohnsitz in Teheran seit 2012 einen weiteren in Hamburg.

„Manuscripts Don't Burn“ entstand unter höchster Geheimhaltung in Hamburg und Teheran. Er zeigt den Alltag der Überwachung, Einschüchterung und Folter im Iran. Beim Filmfest ist der Film, der in Cannes bereits den Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik erhielt, nominiert für den Preis „Der politische Film“.

( (dpa) )