Vom 26. September bis zum 5. Oktober steht Hamburg im Zeichen des Kinos und des roten Teppichs beim Filmfest Hamburg.

Filmfans halten sich bitte die kommenden beiden Wochen frei. Vom 26. September bis zum 5. Oktober steht Hamburg im Zeichen des Kinos und des roten Teppichs beim Filmfest Hamburg. Im Angesicht von 151 Filmen aus 56 Ländern ist begeisterten Kinogängern natürlich schleierhaft, wie sie da noch Einkäufe tätigen, geschweige denn ihre Berufe ausüben sollen. Aber der Irrsinn lohnt sich. Wie immer gleicht das von Filmfest-Chef Albert Wiederspiel kuratierte Programm auf den ersten Blick einem undurchsichtigen Dschungel, in dem nur wenige vertraute Namen Signale setzen und das Gros der Filme entdeckt werden will. Einige Schneisen lassen sich allerdings ausmachen.

Neben den bewährten Reihen, „Eurovisuell“ mit europäischen Publikumserfolgen von meist humorigem Charakter, „Voilà“ mit französischsprachigem Kino aus Québec, „Vitrina“ mit Aktuellem aus der spanisch- und portugiesischsprachigen Szene oder „Asia Express“ für Freunde des asiatischen Films, gibt es eine aufregende neue Reihe: „Wort“. Sie ist experimentellen Formaten gewidmet, in denen Literatur Eingang auf die Leinwand findet.

Daneben kommen aber auch beliebte Publikumsreihen nicht zu kurz, etwa „Nordlichter“ mit Filmen, die vor unserer Haustür entstanden sind, und „16:9“ mit außergewöhnlichen TV-Filmen. Und für kleine Kinofans gibt es natürlich wieder das integrierte Kinder- und Jugend Filmfest „Michel“ (27.9. bis 4.10.).

Wiederspiel begreift sein Festival seit jeher als politisch. Entsprechend widmet er den Länderschwerpunkt 2013 dem Filmschaffen im Iran. Ein löblicher Versuch, ein weitgehend verschlossenes Land in den Fokus zu rücken, das seit einigen Jahren schon auf Festivals mit beachtlicher Filmkunst glänzt.

Über alle Sektionen hinweg hinterfragt eine weitere Reihe das Leben in der Fremde, Fluchtbewegungen, Heimatverlust und die Frage nach der eigenen Identität. Die Reihe „Drei Farben Grün“ widmet sich auf filmische Weise Aspekten der Umweltzerstörung.

Verdiente Regisseure wie die Coen-Brüder, Atom Egoyan, Roman Polanski, Kim Ki-duk oder Jafar Panahi zeigen neue Werke. Für Starruhm sorgt überdies die Verleihung des diesjährigen Douglas-Sirk-Preises am 2. Oktober an die britische Schauspielerin und Independent-Ikone Tilda Swinton, die ihren aktuellen Film, Jim Jarmuschs skurriles Vampirmärchen „Only Lovers Left Alive“, mitbringt.

Filmfest Hamburg 26.9. bis 5.10., Alle Infos zum Programm unter www.filmfesthamburg.de