Der international renommierte Musikpreis wird in den kommenden drei Jahren in Hamburg verliehen: „Hamburg ist die perfekte Wahl”.

Hamburg. Kultursenatorin Barbara Kisseler hatte bei der Landespressekonferenz Positives zu verkünden: Der Echo Jazz, der wichtigste deutsche Jazzpreis, wird von 2013 an für die nächsten drei Jahre in Hamburg vergeben. Gefördert wird die Gala jährlich mit 100.000 Euro aus städtischen Mitteln. Gleichzeitig gab Kisseler bekannt, dass auch kleine Jazzreihen in Zukunft mit 15.000 Euro jährlich für ihre Programmarbeit unterstützt werden, und auch das Jazzbüro erhält zusätzliche 15.000 Euro für seine Basisarbeit. "Wir möchten bessere Rahmenbedingungen für den Jazz schaffen. Mit dem Echo wird Hamburg auf der Landkarte des Jazz positioniert", sagte Kisseler.

Die erste Hamburger Jazz-Gala mit den Echo-Gewinnern geht am 23. Mai über die Bühne, einen Tag vor Beginn des vierten Elbjazz-Festivals. Als Ort wurde ein historisches Gebäude mit maritimem Flair gewählt: die Fischauktionshallen an der Großen Elbstraße. In Hamburg wird der Echo Jazz 2013 zum vierten Mal vergeben, in den Jahren zuvor fand die Preisverleihung in Bochum und zweimal in Dresden statt. Es werden Musiker und Ensembles in 30 Kategorien gekürt, die Auswahl und die Entscheidung über die Gewinner besorgt eine zwölfköpfige Jury, zu der Experten wie der Produzent Siggi Loch, Konzertveranstalter Karsten Jahnke und der Journalist Ralf Dombrowski gehören. Als Medienpartner ist der NDR dabei, der auch schon die Echo-Gala in Berlin als Fernseh- und Hörfunkpartner betreut. Intendant Lutz Marmor betonte, dass Jazz hervorragend zum Engagement seines Senders passe. "Unsere Bigband ist gelebter Jazz, außerdem haben wir auf NDR Info viele Jazzsendungen. Durch den Echo hoffen wir, neue Jazzfreunde zu gewinnen."

Dass der Preis überhaupt die Elbstandorte von Dresden nach Hamburg wechselt, hängt wesentlich mit der Initiative von Warner Music zusammen, das seinen Firmensitz seit Jahrzehnten in Hamburg hat. "Wir haben uns im Vorstand des Bundesverbands Musikindustrie für Hamburg aus verschiedenen Gründen starkgemacht", sagte Bernd Dopp, Warner-Chef für Zentral- und Osteuropa. "Hamburg besitzt Jazztradition, hat zwei programmatisch starke Festivals und eine Reihe von kleinen Labels, die sich seit Langem für Jazz einsetzen. Lokalpatriotismus und Verantwortung gegenüber der Stadt haben ebenfalls eine Rolle gespielt. Hamburg ist die perfekte Wahl."

Sehr froh äußerte sich auch Karsten Jahnke zur Entscheidung für Hamburg. "Es ist ein Beweis, dass unsere Arbeit gewürdigt wird. Das wertet den Jazz in dieser Stadt noch einmal auf." Jahnke hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Stars des Jazz nach Hamburg geholt wie Sonny Rollins, Herbie Hancock oder Pat Metheny.