Torontos Raubein Danko Jones tobt am 21. Oktober im Docks: Rock’n’Roll mit etwas Liebe, mehr Sex und vielen blauen Flecken.

"Rock And Roll Is Black And Blue": Mit dem Titel des neuen Albums von Danko Jones ist eigentlich schon alles gesagt. Ein Ursprung des Namens dürfte die Rolling-Stones-Platte "Black And Blue" aus dem Jahr 1976 sein, das für seinen schwarzen Sound berühmt ist.

"Black And Blue" ist dazu auch noch ein klassischer Terminus in der Heimat von Danko Jones: Toronto. Denn "Black And Blue" ist Arbeitsethos und Philosophie bei den traditionsreichen Toronto Maple Leafs und den anderen kanadischen Eishockey-Clubs: kämpfen, bis der Körper vor schwarzen und blauen Flecken wimmelt.

"Black And Blue", das sind auch die Nächte in den zahlreichen Clubs und Bars zwischen Torontos Queen Street West und College Street. Im Dunkeln geht es rein, in der morgendlichen blauen Stunde wieder raus, besonders beim jährlichen "North By Northeast"-Festival, einem Ableger des legendären "South By Southwest" in Austin, Texas. 330 000 Besucher sahen dieses Jahr 810 Bands, davon diverse aus Toronto selber. Denn die Metropole in Ontario und seiner Umgebung sind eine brodelnde Pop-Ursuppe, die neben Danko Jones zum Beispiel Billy Talent, Broken Social Scene, The Hidden Cameras, Arkells, Sum 41 oder Crystal Castles ausgespuckt hat. Auch Teenage Kicks oder Zeus sollte man sich merken. Da kommt noch was.

Aber erst einmal kommt Danko Jones am 21. Oktober nach Hamburg ins Docks. Und dass es "Black And Blue" wird, darauf ist bei seinen Konzerten Verlass. Hinter der Bühne mag Danko der umgänglichste Mensch der Welt sein, aber auf den Brettern ist er ein Enforcer, ein Goon, wie Raubeine und Schlägertypen in Kanada genannt werden. Während Bassist John Calabrese und Schlagzeuger Atom Willard in sturer AC/DC-Manier den Laden zusammenhalten, nimmt Jones ihn auseinander. Wie von Sinnen staubt er seine Gibson Explorer ab und faucht mit bösem Blick "Sticky Situation", "First Date" und "Code Of The Road" in den eingeschüchtert feiernden Saal. Es ist ungehemmter Rock 'n' Roll über Liebe (etwas) und Sex (viel), der schwarze und blaue Flecken an Körper und Geist hinterlässt. Ein Keulenkuss beim ersten Date. Und am Ende kühlt man sich mit Eis und ist stolz, Dankos Herausforderung angenommen zu haben.

Danko Jones So 21.10., 20.00, Docks (U St. Pauli), Spielbudenplatz 19, Karten zu 23,70 im Vorverkauf; www.dankojones.com