Berlin. "Der Tatortreiniger" geht mit zwei Nominierungen ins Rennen um den Deutschen Fernsehpreis 2012, und da kommt beim NDR natürlich Freude auf. Das Comedy-Format hat beste Aussichten, sich als "Beste Serie" und - mit Bjarne Mädel alias Schotty - möglicherweise auch noch in der Kategorie "Bester Schauspieler" durchzusetzen. Wenn's einmal läuft, dann läuft's, das kennt man ja, und "Der Tatortreiniger" wurde Anfang des Jahres ja bereits mit dem Grimme-Preis geadelt.

Insgesamt ist der NDR mit sechs Nominierungen vertreten, dass schafft im ARD-Verbund sonst nur noch der WDR. Sibylle Canonica hat die Jury im "Tatort: Borowski und die Frau am Fenster" so stark beeindruckt, dass sie in der Kategorie "Beste Schauspielerin" aufgestellt wurde. Eric Friedlers 90-Minüter "Ein deutscher Boxer" wurde in der Kategorie "Beste Dokumentation", Hubert Seipels Film "Ich, Putin - ein Porträt" in der Abteilung "Beste Reportage" aufgestellt. Außerdem könnten die Live-Reporter gewinnen, die von den Olympischen Spielen in London berichtet haben.

Als die ARD, das ZDF, RTL und Sat.1 1998 beschlossen, jährlich einen Deutschen Fernsehpreis zu vergeben, hatten sie den amerikanischen "Emmy" im Blick. Mit der Qualitätsförderung, auf die man sich in den Statuten verständigte, scheint es allerdings nicht in allen Bereichen zu klappen. Auf dem Serien-Sektor, hieß es gestern anlässlich der Shortlist-Vorstellungen in Berlin, tue sich zu wenig.

Der Deutsche Fernsehpreis 2012 wird am 2. Oktober im Kölner Coloneum verliehen. Die Fernsehzuschauer können sich die Gala, die von Oliver Welke und Olaf Schubert moderiert wird, am 4. Oktober im ZDF in einer Aufzeichnung ansehen. Zu einer Liveübertragung konnten sich die Sender nach den Querelen 2010/2011 nicht entschließen.