Schauspieler Bjarne Mädel über seine Rolle als Tatortreiniger im Fernsehen. “Ich kann nicht besonders gut mit dem Tod umgehen“.

Bjarne Mädel ist "Schotty" Schott in der Serie "Der Tatortreiniger - Ganz normale Jobs". Für ihn kein Job im wahren Leben, sagt er im Interview.

Hamburger Abendblatt : Herr Mädel, können Sie Blut sehen?

Bjarne Mäde l: Das hängt von der Literzahl ab. Aber grundsätzlich habe ich kein Problem mit dem Anblick von Blut und kippe auch beim Blutabnehmen nicht um.

Wie haben Sie sich auf die Rolle des Tatortreinigers Heiko Schott vorbereitet?

Mädel : Ich habe mich mit dem Berliner Tatortreiniger Christian Heistermann getroffen, um etwas über seinen Alltag zu erfahren. Er wirkte wahnsinnig geerdet. Das hat uns bestärkt, dass auch die Rolle sehr bodenständig sein muss. Mich hat vor allem interessiert, wie ein Tatortreiniger mit den Angehörigen umgeht. Im Gegensatz zur Realität lässt sich Schotty jedoch ständig von Verwandten und Nachbarn in Gespräche verwickeln. Wollten wir an dieser Stelle authentisch sein, gäbe es kaum Dialoge mit Hinterbliebenen.

Wäre der Job des Tatortreinigers ein Beruf für Sie?

Mädel: Nein, das wäre überhaupt nicht mein Ding und schon gar nicht mein Traumjob. Ich bin sehr gerne Schauspieler. Außerdem kann ich nicht besonders gut mit dem Tod umgehen, da gibt es diese Angst vor dem Unbekannten. Ich möchte auch nicht gegenüber von einem Friedhof wohnen und ständig mit dem Thema Sterben konfrontiert sein. Ein beängstigender Gedanke.

Wie erklären Sie sich, dass "Der Tatortreiniger" jetzt mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde - was ist das Besondere an der Sendung?

Mädel : In erster Linie sind das neben der Grundidee der Serie, der Regie von Arne Feldhusen und den Kollegen die tollen Texte der Autorin Mizzi Meyer. Der Hintergrund Tod ist eine gute Absprungrampe für Gespräche über das Leben und sogar Humor. Das innovative Format der Serie lässt neben komischen Momenten auch Raum für traurige oder poetische Momente.