Anfang September starten die “Transzendenzen“, ein knapp einwöchiges Musikfestival an unterschiedlichen Orten in Hamburg.

Hamburg. Der Titel klingt hochgeistig, ja, spirituell. Doch Daniel Kühnel, Intendant der Hamburger Symphoniker, verspricht dem Publikum bei der "Transzendenzen" genannten Konzertreihe, die er mit seinem Orchester und Gästen in der ersten Septemberwoche an sechs Spielorten in Hamburg präsentiert, ein "hoch vergnügliches Erlebnis". Kreisend um die Begriffe Liebe, Verlust und Wahn hat der stets dramaturgisch denkende Intendant ein Programm komponiert, das reich ist an Raritäten und Herausforderungen.

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Er will es als "ersten Ausblick auf die vorreformatorische Welt" verstanden wissen; die Symphoniker haben ja in dieser Spielzeit einen Sonderetat in Höhe von 540 000 Euro aus dem goldenen Topf der beim Bundesbeauftragten für Kultur angesiedelten "Lutherdekade" bekommen, und Kühnel will in der kommenden Spielzeit zunächst musikalische Reflexionen der Kulturgeschichte vor der Reformation ins Spiel bringen. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass eines der Konzerte im St.-Marien Dom stattfindet, der größten katholischen Kirche der Stadt.

Weitere Kooperationspartner sind die Sammlung Falckenberg, das Thalia-Theater, der Eiskeller in Altona sowie der Friedhofspark Ohlsdorf, in dem am 1. September zu später Stunde (22 Uhr) das mit "Eröffnungswahn" überschriebene erste Konzert stattfindet. Zu den bei "Transzendenzen" aufgeführten Komponisten gehören neben Mahler, Wagner, Chopin, Strauss und Haydn auch Messiaen, Ligeti und Gubaidulina. Ein Abend stellt Vokalmusik von Thomas Tallis und Ligeti Cembalowerken von Couperin, gespielt von der legendären Hedwig Bilgram, 79, gegenüber. Die exzentrische Vokalsolistin Fátima Miranda gibt ein Solokonzert, auch der neue Artist in residence Simon Stockhausen gehört zu den Mitwirkenden.

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Ausgangspunkt des Festivals war Luciano Berios "Recital - For Cathy", ein 35-minütiges, mit Zitaten aus der Musikgeschichte gespicktes Feature für Berios Frau Cathy Berberian, das Alda Caiello aufführen und Daniel Kühnel höchstselbst inszenieren wird. Die Konzerte kosten jeweils 20 bzw. 25 Euro, alle zusammen 98 Euro. www.hamburgersymphoniker.de