Das Aus ist jetzt offiziell: Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf hören auf, nach sieben Jahren als Frankfurter “Tatort“-Kommissare.

Berlin. Die beiden Frankfurter „Tatort“-Kommissare Andrea Sawatzki (46) und Jörg Schüttauf (47) quittieren den Dienst. Der Sprecher des Hessischen Rundfunks (HR), Tobias Häuser, sagte am Donnerstag in Frankfurt am Main, dies sei das Ergebnis der Gespräche mit beiden Darstellern in den vergangenen Monaten. Nach „sehr erfolgreichen Jahren der Zusammenarbeit“ solle etwas Neues kommen. Sawatzki und Schüttauf waren zum ersten Mal im April 2002 als „Tatort“-Team Charlotte Sänger und Fritz Dellwo in der ARD-Krimireihe auf dem Bildschirm zu sehen.

Hauptgrund sei der „Wunsch nach Veränderung“, beide Seiten wollten neue Wege gehen. Um die Quote, die gut gewesen sei, gehe es nicht. Ein Grund seien auch Terminprobleme mit den Schauspielern gewesen, sagte Häuser weiter. Es sei schwierig gewesen, gemeinsame Drehtermine zu finden. Der HR wollte drei Ausgaben pro Jahr produzieren. „Manchmal sollte man tatsächlich aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagte Häuser. Den Frankfurter „Tatort“ werde es weiterhin geben. Nachfolger stünden aber noch nicht fest.

Sawatzki sagte in der Programmzeitschrift „TV Movie“: „Allmählich wird's Routine, die ich brechen will.“ Sie betonte dem Blatt zufolge: „Charlotte hat mit ihrer schüchternen Art, ihren Todessehnsüchten sehr viel von mir. Ich habe viele meiner Ängste in diese Rolle eingearbeitet, sie als Seelenmülleimer missbraucht. Jetzt reicht's!“. Zugleich wird sie zitiert: „Aber wir wollen uns ein Hintertürchen für eine mögliche Rückkehr offenhalten.“ Häuser sagte dazu: „Man sollte im Leben nichts ausschließen.“

Die TV-Ermittler Sänger und Dellwo sind noch in mindestens drei „Tatort“-Ausgaben zu sehen. Der nächste Film, „Architektur eines Todes“, läuft am 6. September. Im Frühjahr war „Weil sie böse sind“ gedreht worden, der 2010 laufen soll. Der Krimi „Am Ende des Tages“ (Arbeitstitel) soll im November gedreht und ebenfalls im kommenden Jahr ausgestrahlt werden. Laut Häuser wird dann eventuell noch ein weiterer Fall gedreht.

Pro Jahr zwei „Tatort“-Filme mit dem Duo aus Frankfurt wurden seit 2003 ausgestrahlt. 2008/2009 hatten die beiden je noch einen Soloeinsatz. Im Dezember 2008 ermittelte die spröde und introvertierte Kommissarin Sänger in ihrem 13. Fall erstmals alleine. Im Februar 2009 war ihr Kollege Dellwo, ein Motorrad- und Rockmusik-Fan, in „Neuland“ auf Solopfaden gewandelt.

Beide Darsteller waren auch vor und neben dem „Tatort“ gut im Geschäft in diversen anderen Rollen zu sehen. Die Schauspielerin mit den auffälligen roten Haaren spielte in zahlreichen Serien und Filmen, unter anderem in Dieter Wedels TV-Mehrteiler „Der König von St. Pauli“, Oliver Hirschbiegels Kinodebüt „Das Experiment“, dem Kinofilm „Der Tod kommt krass“, der RTL-Serie „Arme Millionäre“, dem ARD-Zweiteiler „Helen, Fred und Ted“ und dem ZDF-Zweiteiler „Entführt“.

Ihr blonder Kollege Schüttauf, der früher die Titelrolle in der ARD-Vorabendserie „Der Fahnder“ gespielt hatte, war unter anderem in dem Kinofilm „Berlin is in Germany“ und den TV-Produktionen „Warten ist der Tod“, „Der Laden“, „Der Stich des Skorpion“, „Wir sind das Volk“ und „Das total verrückte Wochenende“ zu sehen.