Das “Tatort“-Karussell stand nicht still im vergangenen Jahr: Allein der NDR, der Südwestrundfunk und der Mitteldeutsche Rundfunk tauschten ihre Kommissare aus.

Hamburg - Nun scheint auch der Hessische Rundfunk (hr) einen Wechsel zu planen. Derzeit stehen Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf noch gemeinsam als Frankfurter Kommissare Charlotte Sänger und Fritz Dellwo vor der Kamera. Bis Anfang Juni wird unter dem Arbeitstitel "Weil sie böse sind" der 17. Fall des Teams gedreht, ein weiterer Dreh folgt Ende des Jahres. Ob es danach weitergeht, ist ungewiss.

Liane Jessen, Fernsehspielchefin des hr, bestätigte dem Abendblatt, dass der Sender ein neues Ermittlerteam ins Rennen schicken will; Namen wollte sie nicht nennen. Es habe, so Jessen, immer öfter Terminschwierigkeiten mit den Schauspielern gegeben, die neben dem "Tatort" noch einige andere Verpflichtungen hätten. Man behalf sich beim hr, indem man Sänger und Dellwo in getrennten Folgen ermitteln ließ. Wohl eher eine Not-, keine Dauerlösung.

Gerüchte, denen zufolge das "Tatort"-Aus von Sawatzki und Schüttauf schon beschlossene Sache sei, wollte Jessen nicht bestätigen: "Es ist durchaus möglich, dass künftig zwei Teams parallel für den hr ermitteln." Man wolle sich mit den beiden Schauspielern "im Guten" einigen und stelle ihnen frei, Prioritäten zu setzen.

Hintergrund für die Entwicklung eines neuen Teams sei vor allem der Wunsch der ARD gewesen, mehr Filme als bislang des für seine "Tatort"-Folgen (u. a. "Herzversagen") vielfach ausgezeichneten Senders zu zeigen. Zudem habe der hr seinen "Polizeiruf 110" mit Jan-Gregor Kremp nach der vierten Folge 2007 eingestellt und bislang nicht neu besetzt.

Seitens der Agentur von Jörg Schüttauf hieß es auf Nachfrage lediglich: "Es hat Gespräche über die Zukunft des 'Tatorts' gegeben."