Veronika (Sarah Michelle Gellar) leidet an Depressionen, das ganze Leben mit seinen vorgezeichneten Bahnen erscheint ihr vollkommen sinnlos.

Veronika (Sarah Michelle Gellar) leidet an Depressionen, das ganze Leben mit seinen vorgezeichneten Bahnen erscheint ihr vollkommen sinnlos. Der Versuch, sich mit einer Überdosis Tabletten das Leben zu nehmen, scheitert, so findet sich die Mittzwanzigerin und erfolgreiche New Yorker Finanzexpertin in einer psychiatrischen Klinik wieder - und erfährt, dass sie an einer tödlichen Krankheit leidet, einem Herzfehler, verursacht durch die Überdosis.

Statt sich in Passivität zu ergehen und geduldig auf den Tod zu warten, proklamiert Veronika ein selbstbestimmtes Sterben und entdeckt paradoxerweise genau dabei die Freude am Leben wieder, nicht zuletzt durch die Liebe zu dem Autisten Edward (Jonathan Tucker). Das sorgt zwar für ein denkbar konventionelles Ende, aber ansonsten liefert der Film einen hübschen Gegenentwurf zu dem Oscar-prämierten "Einer flog über das Kuckucksnest". Dem wohl erfolgreichsten Psychiatriefilm der Kinogeschichte, der ein Genre definierte, in dem die Patienten mit brutalen Methoden behandelt werden und die "Verrückten" in ihrer beschädigten Menschlichkeit sichtbar werden, verklärt zu Rebellen gegen ein unmenschliches System. Und dass die Rolle des Psychiatriepatienten die Möglichkeit zu überlebensgroßen Darstellungen bietet, weiß der Zuschauer ebenfalls aus diesem Film, in dem Jack Nicholson genau dies lieferte.

"Veronika beschließt zu sterben", basierend auf dem gleichnamigen Roman des brasilianischen Erfolgsautors Paulo Coelho ("Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte"), dagegen ist angenehm verhalten inszeniert, konzentriert sich auf seine Hauptfigur (einnehmend dargestellt von Ex-"Buffy"-Star Sarah Michelle Gellar), schafft es aber gleichzeitig, einigen der anderen Figuren ein deutliches Profil zu verleihen. Das gilt vor allem für den von dem Briten David Thewlis gespielten Arzt. Der hat im Kino oft genug zeigen können, dass er durchgeknallte Figuren eindringlich darzustellen weiß, skizziert seine Figur hier aber mit sparsamen Gesten und ruhiger Sprechweise. So bleibt - trotz einiger zum Kitsch neigender und mit Klaviermusik unterlegter Montageszenen - am Ende ein überzeugender Film.

Bewertung: empfehlenswert Veronika beschließt zu sterben USA 2009, 103 Minuten, ab 12 Jahren, R: Emily Young, D: Sarah Michelle Gellar, Jonathan Tucker, Erika Christensen, David Thewlis, Melissa Leo, täglich im Blankeneser, UCI Mundsburg; weitere Infos im Internet unter www.VeronikaBeschliesstZuSterben-film.de