Robert Gwisdek glänzt in seiner Rolle als verbitterter Rollstuhlfahrer

Manchmal reicht ein einziger Schauspieler aus, um aus einem mittelmäßigen Film einen sehenswerten zu machen. In diesem Fall heißt dieser Schauspieler Robert Gwisdek (Sohn von Michael Gwisdek und Corinna Harfouch), der in "Renn, wenn du kannst" den Rollstuhlfahrer Ben spielt. Einen misanthropischen, hochintelligenten jungen Mann, der das Leben, schlicht gesagt, zum Kotzen findet.

Mit seinen cholerischen Ausfällen verschleißt er einen Zivi nach dem anderen; auch der Neue, Christian (Jacob Matschenz), glaubt, es nicht lange auszuhalten mit dem gefrusteten Ben. Aber wie so oft im Leben kommt es anders als man denkt: Die beiden werden Freunde. Bis sie sich in dieselbe Frau verlieben: die Cello-Studentin Annika (Anna Brüggemann).

Der Eröffnungsfilm der Sektion "Perspektive Deutsches Kino" auf der diesjährigen Berlinale gefällt vor allem aufgrund der giftspritzenden Dialoge, die die Drehbuchautoren, das Geschwisterpaar Brüggemann, Ben in den Mund gelegt haben. Der Rest der Handlung ist erwartbarer Drama-Stoff und lässt dem Zuschauer hinreichend Zeit, sich auf den phänomenalen Hauptdarsteller zu konzentrieren.

Beurteilung: annehmbar Renn, wenn du kannst D 2009, 116 Min., ab 12 J., R: Dietrich Brüggemann, D: Robert Gwisdek, Anna Brüggemann, täglich im Abaton, Zeise; www.rennwenndukannst.de