Die Komödie “Das Konzert“ verheddert sich

Regisseur Radu Mihaileanu hatte für "Das Konzert" offensichtlich mehrere Filme im Kopf und konnte sich letztlich nicht für einen entscheiden.

Andrei Filipov (Alexei Guskov), einstiger Wunderknabe am Taktstock des Bolschoi-Theaters, hat sich mit dem Regime angelegt, weil er sich weigerte, jüdische Musiker zu entlassen. Seither putzt er am Theater nur noch die Flure. Der Zufall spielt ihm ein Fax in die Hände. In Frankreich sucht man Ersatz für ein ausgestiegenes US-Orchester. Filipov trommelt seine alte Mannschaft zusammen, allerlei Täuschung und manche List ist notwendig, denn die Musiker haben sich längst aus ihrer prekären Lage in allerlei Nebenexistenzen als Handyhändler und Pornokinobetreiber geflüchtet.

In Frankreich angekommen, setzt eine zweite Handlung ein, die den Auftritt der Truppe mit der verworrenen Lebensgeschichte der Stargeigerin Anne-Marie Jacquet (Mélanie Laurent) verquickt. Ab sofort laufen die Fäden aus dem Ruder. Guskov legt als Filipov einen herzerweichend deprimierten Blick auf, aus dem die ganze vermutete Traurigkeit hinterm Eisernen Vorhang spricht. In der desorganisierten Musikertruppe versammeln sich alle billigen Klischees vom liebenswert schrulligen, aber etwas naiven Ostler.

"Das Konzert" landete in Frankreich zwar einen Sommerhit, doch bei den Césars musste sich Mihaileanu mit einem für die Musik und für den Ton zufriedengeben. Manchmal ist weniger eben mehr.

Beurteilung: annehmbar Das Konzert F 2009, 122 Min., o. A., R: Radu Mihaileanu, D: Alexei Guskov, Miou-Miou, täglich im Abaton, Holi, Zeise; www.konzert-derfilm.de