Der Deutsche Musikinstrumentenfonds vergibt zum 20. Mal Geigen, Bratschen und Celli. Hochbegabte Klassik-Junioren konnten sich bewerben.

Hamburg. Für die Förderung des musikalischen Spitzennachwuchses ist 2012 ein doppeltes Jubiläumsjahr. Die Deutsche Stiftung Musikleben begeht im Herbst ihr 50-jähriges Bestehen, ihre umtriebigste Tochter feiert am kommenden Wochenende die 20. Wiederkehr eines Wettbewerbs, bei dem sich hochbegabte deutsche Klassik-Junioren einmal pro Jahr kostbare Geigen, Bratschen, Celli oder Kontrabässe erspielen können. Die Instrumente werden vom Deutschen Musikinstrumentenfonds verliehen, der mittlerweile 176 sorgsam gepflegte Instrumente teils verwaltet, teils selbst besitzt.

Vom 24. bis 26. Februar hört sich eine fünfköpfige Jury im 20-Minuten-Takt 33 junge Streicher zwischen elf und 26 Jahren an, die bei der Bewerbung mindestens einen ersten Preis im Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" vorweisen mussten oder eine Top-Platzierung in einem internationalen Wettbewerb. "So ist von vornherein ein sehr hohes Niveau garantiert", sagt Irene Schulte-Hillen, Präsidentin der Stiftung. Gemeinsam mit zwei Mitarbeiterinnen steuert sie vom fünften Stock eines Nebengebäudes des G+J-Hauses am Hafen aus die Geschicke der diesjährigen Kandidaten und betreut diejenigen, die in früheren Wettbewerben ein Instrument ergattern konnten. Satzungsgemäß dürfen es die Glücklichen ja nur ein Jahr behalten. Wer die Frist verlängern will, muss in der Regel erneut zum Vorspielen antreten. Am Wochenende beweisen sich 24 dieser Jungveteranen auf dem Podium. Manche wagen auch das Wettspiel um ein noch besseres Instrument. Erst wer die 30 überschritten hat, muss das Leihinstrument an die Stiftung zurückgeben.

Noch weist die Homepage der Stiftung den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff als Schirmherrn aus. Irene Schulte-Hillen freut sich schon auf den designierten Nachfolger im Amt, Joachim Gauck. Auch er sitzt im Kuratorium der DSM. Unvergesslich für die Präsidentin: eine starke Rede Gaucks, der sich zunächst fachlich für wenig geeignet hielt, anlässlich einer Tournee des 1968 ebenfalls von der Stiftung ins Leben gerufenen Bundesjugendorchesters 2000 in Polen.

Die Wertungsspiele sind öffentlich, kosten keinen Eintritt und finden wie gewohnt im Museum für Kunst und Gewerbe statt (Fr 10.00-19.00, Sa 9.00-18.00, So 9.00-12.00 Uhr).