Erstmals präsentieren alle mit Musik befassten NDR-Abteilungen ihr Programm gemeinsam. Und zeigen überwiegend junge Köpfe.

Hamburg. Gegenüber den Elbphilharmonie-Konzerten zeigt sich der NDR haushoch überlegen - jedenfalls hinsichtlich der Stockwerkzahl. Hatten Christoph Lieben-Seutter und sein Team zur medialen Bewerbung des Programms der nächsten Saison kürzlich in die 13. Etage von Kühne + Nagel am Hafen geladen, mit 1-a-Aussicht auf die Baustelle der Baustellen, so bat Rolf Beck, Leiter der Abteilung Chor und Orchester des NDR, gestern ins 20. Stockwerk des Atlantic-Hauses auf St. Pauli. Fabulöser Rundumblick auch hier; nur die im Werden begriffene Elbphilharmonie verschwindet fast im Weichbild des Stadtpanoramas.

Erstmals präsentierten alle mit Musik befassten NDR-Abteilungen ihr Programm gemeinsam. "Mit 140 Konzerten pro Saison sind wir der größte Veranstalter in Hamburg", frohlockte Beck. Sinfonieorchester, Big Band, das neue werk, das Alte Werk, der Chor, das Podium der Jungen, die Education-Programme - am Ende schwirrte einem der Kopf vor lauter künftigen Höhepunkten. Viele davon sind in einer vom Edeldesigner Peter Schmidt neu gestalteten Broschüre zum Nachlesen versammelt.

Die Saison 2010/11 markiert einen Übergang; Christoph von Dohnányis Vertrag endet im Sommer, sein Nachfolger Thomas Hengelbrock tritt sein Amt erst in der übernächsten Saison an. Von den 20 Gastdirigenten sind zehn unter 50, zwei sogar unter 30 Jahren alt. Auch viele Solisten sind noch jung - Benjamin ist der Pianist Kit Armstrong. Musik von Mahler, Chopin, Schumann bildet das Gravitationszentrum. Die Reihe auf Kampnagel wird auf fünf Abende erweitert. Und das Abo-Konzert am Montag wandert auf den Donnerstag - die Sonntagsmatineen bleiben.

Programm: www.ndr.de