Hamburgs Vorzeige-Kammerorchester spielt bei “Drums and Dreams“ Bartok und neue Musik.

Ist es denn ein Wunder, dass ausgerechnet Perkussionisten scharenweise junges Publikum in die ehrwürdigen Konzertsäle der klassischen Musik locken? Der "Drums and Dreams" genannte Abend mit zeitgenössischer Musik, der heute unter der Regie des Ensembles Resonanz in der Laeiszhalle stattfindet, darf auch auf die Neugier eines Publikums hoffen, das sonst eher auf die Addition "Drum 'n' Bass" abonniert ist.

Wo Rhythmusinstrumente den Ton angeben, besteht zumindest die Chance auf Trance, auf eine Körperwahrnehmung, die den Puls von Musik in den Mittelpunkt des Erlebens rückt. Und wenn sich Perkussionisten auf der Bühne breitmachen, geben sowohl ihre Instrumente als auch ihre Spielweisen einen unmittelbaren Eindruck davon, dass man schon den ganzen Körper einsetzen muss, um das Zeug zum Klingen zu bringen. Trotzdem sollte man den Vornamen des Komponisten, von dem heute zwei Stücke gespielt werden, nicht missverstehen. Beat Furrer ist als Schweizer aufs Glück getauft, nicht auf den Rhythmus. Groove ist nicht das Charakteristikum seiner Perkussionsmusik; er organisiert den ewigen Fluss der Zeit eher durch subtile musikalische Interpunktion. Mit dem Schlagquartett Köln und dem Solo-Schlagwerker Dirk Rothbrust als Gästen stehen heute Furrers "Xenos III" und "antichesis", ein Stück für 14 Streicher, auf dem Programm. Außerdem leitet Furrer die Aufführung von Bela Bartoks epochaler "Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta" und Claude Viviers "Zipangu".

Ensemble Resonanz: "Drums and Dreams" heute, 20 Uhr, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Tickets zu 6,- bis 41,- unter T. 35 76 66 66 und an der Abendkasse