Im Leipzig stehen 43 000 Wohnungen leer. Viele schöne und stadtbildprägende Gebäude verfallen, weil sie kaum in Stand gehalten wurden, an lauten Straßen liegen und für eine klassische Instandsetzung kaum infrage kommen. Seit Oktober 2004 kümmert sich der örtliche Verein HausHalten um die Gebäude, die zu "Wächterhäusern" werden. Die Strategie: Vereine, Künstler und Existenzgründer erhalten "viel Raum für wenig Geld". Sie beleben die Häuser und schützen sie. Die Wächter zahlen die Betriebskosten und einen Förderbeitrag an den Verein. Der Beitrag liegt für eine 100-Quadratmeter-Wohnung bei 100 Euro im Monat. Mehr als 200 Nutzer bewachen heute 13 Häuser. 1000 Menschen stehen auf der Warteliste zukünftiger Wächter. Jeder kann sich bewerben. Die Häuser arbeiten selbstständig in einem Netzwerk von Kreativen und werden vom Verein HausHalten, der mittlerweile vom Bundesbauministerium gefördert wird, beraten. Ziel des Vereins ist die Belebung von Stadtteilen und die Entwicklung des Wohnungsmarktes. "Wir wollen nicht unendlich groß werden, nur Beispiele geben", sagt Vereinschef Fridjof Mothes. Ein erstes Haus soll jetzt an die Wächter verkauft werden: Preis zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter. Der Preis eines vergleichbaren Hauses in Ottensen würde bei 2000 Euro pro Quadratmeter beginnen. Mehr: www.haushalten.org