Mit der Installation “Supervario“, einem Haus aus Elastanstoff, wird die Güterhalle 3 im Oberhafenquartier erstmals kulturell genutzt.

Hamburg. Genau 140 Quadratmeter misst der Raum, der eigentlich keiner ist, nur aus einem gespannten Stück Elastanstoff besteht und an das Zeltdach des Münchner Olympiastadions erinnert.

Das ist "Supervario". So nennt der Verein Kreis junger Architekten Hamburg seine Installation in der Halle 3 im Oberhafenquartier, die im Rahmen des Hamburgischen Architektursommers entstand. ",Supervario' ist wie ein flexibles Haus im Haus und bedeutet symbolhaft das Aufschlagen der Zelte an diesem Ort", sagt Landschaftsarchitekt Andreas Bunk. Die "textile Architektur" "Supervario" sei der erste Baustein zur Urbanisierung des Quartiers. Die sich täglich ändernde multifunktionale Installation gibt Gelegenheit, Raum und Anlass für eine Symbiose aus Performance, Theateraufführung, Ausstellung und Projektion.

Sie soll auch Besucher anregen, das sechseinhalb Hektar große Oberhafenquartier (es liegt nur wenige Schritte von den Deichtorhallen entfernt) in der HafenCity zu entdecken, das Kunstschaffenden und Kreativen eine neue Heimat bieten soll. Ziel sei es, Kreativ-Netzwerke an einem Ort mit Geschichte "gedeihen" zu lassen.

Die überwiegend eingeschossigen Lagerhallen im ehemaligen Stadtteil Klostertor, die aus der Hafennutzung herausgenommen werden, sind bei den "kreativen Nomaden" auch wegen der zentralen Lage und der Nähe zu anderen Kreativen und kulturellen Einrichtungen beliebt: "Der Ort wartet nur noch auf den Beginn, die Initialzündung für die Besiedlung." Was noch mit Startschwierigkeiten verbunden ist: "Um die Halle 3 für fünf Wochen mieten zu können, haben wir ein Jahr lang verhandeln und einen Verein gründen müssen", sagt Architektin Wilhelmine Wolf.

Die Installation "Supervario" soll nun nicht ausschließlich für sich allein stehen, sondern wird auch für ungewöhnliche Veranstaltungen genutzt. Von diesem Donnerstag an läuft ab 20 Uhr das Monolog-Theaterstück "Zehn Frauen" mit Susanne Winkler.

Am Sonntag, dem 17. Juni, beginnt um 10 Uhr die Matinee "Sustainable Highrise" mit der Präsentation eines Hochhaus-Wettbewerbs. Vom 19. bis 22. Juni läuft "After the Factory" im mobilen Kino "Flexibles Flimmern" (20.30 Uhr). Am Sonnabend, 23. Juni, beginnt um 10 Uhr ein "Kultur- und Kulinarik-Markt" namens "treib.gut". Besonderes Ereignis wird die Finissage am 23. Juni, weil dann ab 20 Uhr der textile Raum strapaziert werden kann.

Das Oberhafenquartier liegt einige Gehminuten südlich des Hauptbahnhofes und ist auch von der U-Bahn-Station Steinstraße zu erreichen. Mehr im Internet unter: http://oberhafen.net/wwww/events.htm