Mit dem Privatleben von Stefan Raab verhält es sich ähnlich wie mit dem Originalrezept der braunen Brause aus Atlanta: Man ist sich sicher, dass es eines gibt, aber kaum einer kennt es.

Denn ausgerechnet der Mann, der im deutschen Fernsehen fast täglich und am Sonnabend beim Finale des Eurovision Song Contests in ganz Europa zu sehen ist, gibt sich notorisch geheimniskrämerisch, wenn es um sein Privatleben geht. Fakten sind Mangelware. Jenseits der Tatsachen, dass Raab 44 Jahre alt ist, aus Köln kommt, eine Lebensgefährtin und zwei Töchter hat, gibt es nicht viel zu holen. Höchstens noch, dass der Metzgersohn eine Vorliebe für Mettbrötchen (ohne Gurke!) hat.

Raab ist für die Öffentlichkeit nur vor der Kamera zu haben: ein vom Ehrgeiz Getriebener, einer, der alles als Herausforderung begreift. Ob Genre- und Formatgrenzen, der Kampf gegen jüngere, fittere Kandidaten und den eigenen Körper oder die Aufweichung der Grenze zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem Fernsehen: Kein anderer inszeniert sich dermaßen erfolgreich als Widerständler gegen althergebrachte Formen der Fernsehunterhaltung, als Aushängeschild und Motor für die Marke "Stefan Raab".

Wirklich Persönliches wäre da hinderlich. Und so ist es nur konsequent, dass der Kölner alles, was einen Blick hinter die Fassade des Strahlemanns zulassen würde, nach Kräften zu unterdrücken versucht.