Norderstedt/Hamburg. Daniela Braker, 34, ist Pastoralreferentin der katholischen Pfarrei St. Katharina von Siena. Ihr Dienstsitz ist am Schmuggelstieg.

Mit der Berufsbezeichnung haben einige bereits so ihre Schwierigkeit. Pastoralreferentin klingt etwas sperrig. Daniela Braker ist Pastoralreferentin – sie beschreibt ihren Beruf als den jüngsten in der Kirche. Er sei in den 1970er-Jahren entstanden, damals sei es darum gegangen, Laien stärker in die Kirche einzubinden. „Ich habe die gleiche Ausbildung wie die Priester“, sagt die Diplom-Theologin und fasst ihre Tätigkeit in der neuen großen katholischen Pfarrei Katharina von Siena in drei Säulen zusammen.

Da wäre zum einen die Begleitung der Lehrer der katholischen Schule und die der Erzieher der beiden katholischen Kindertagesstätten der Pfarrei. „Ich berate sie im Hintergrund“, erklärt Braker, die eine lebendige Gemeinschaft der verschiedenen Teile der Pfarrei anstrebt, die sich von Langenhorn bis nach Henstedt-Ulzburg erstreckt. Zweite Säule ihrer Arbeit ist alles rund um den Gottesdienst. „Ich halte den nicht selbst, sondern begleite die Ehrenamtlichen“, sagt Braker. Auch wenn in der Pfarrei neue Gottesdienst-Formen entwickelt werden sollen, ist sie mit dabei. „Wenn man etwas verändern will, dann muss man wissen, warum es so ist, wie es ist“, sagt sie. Die Vertiefung von theologischem Wissen in der Pfarrei ist genau ihre Aufgabe und auch Teil des dritten Bereichs ihrer Arbeit. Hier geht es um Bildung, die Begleitung Erwachsener sowie die Gewinnung von neuen Ehrenamtlichen.

Daniela Braker studierte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos Benediktbeuern und absolvierte danach bis zum vergangenen Jahr eine dreijährige Assistenzzeit in Flensburg und Geesthacht.

Dass sie einmal Theologin werden würde, war nach dem Abitur allerdings keineswegs ausgemacht. Denn zuerst studierte die Hamburgerin in ihrer Heimatstadt Biologie und engagierte sich nebenbei in der Gemeinde. Aber aus dem Nebenbei wurde immer mehr, sie kam in Kontakt mit mehreren Klöstern und vertiefte sich immer mehr in die Spiritualität und das Mysterium des Glaubens.

Dass Daniela Braker eine Vollzeitstelle hat, ist eher ungewöhnlich

Am Ende, kurz vor dem Beginn des Theologiestudiums, habe sie fast in Vollzeit in der Pfarrei in Niendorf gearbeitet, berichtet sie. Sie kümmerte sich um die Messdiener, war im Pfarrgemeinderat, hielt Vorträge bei den Senioren und bereitete die Messe als Küsterin mit vor. „Ich war so etwas wie ein Mädchen für alles“, sagt sie.

Dass sie nun mit einer Vollzeitstelle in der Pfarrei arbeitet, sei für eine Pastoralreferentin eher ungewöhnlich, sagt Braker. Die meisten Kolleginnen und Kollegen würden in übergemeindlichen Stellen, etwa in der Gefängnis- oder Krankenhausseelsorge eingesetzt. Ihr jedoch gefällt der Zuschnitt, weswegen sie sich nach der Ausschreibung auch auf die Stelle in der neuen Pfarrei beworben hat. Dass sie den Zustand vor dem Zusammenschluss der ehemals drei Pfarreien im vergangenen Jahr nicht kennt, sieht sie als Chance. Dazu kommt, dass nicht nur die Pfarrei, sondern auch ihre Stelle komplett neu ist. „Die ersten Monate waren schon so etwas wie eine Findungsphase“, sagt sie. Aufgrund des kollegialen Miteinanders sei es aber gut angelaufen. Daniela Braker fühlt sich in der Pfarrei und an ihrem Dienstsitz in St. Annen am Schmuggelstieg wohl.