In unserer Serie Menschen in der Kirche stellen wir heute Vivien Herzberg vor, die sich ehrenamtlich im Norderstedter Vicelin-Haus engagiert

Norderstedt. Vivien Herzberg will sich engagieren. Für die Kinder und Jugendlichen und für die Kirche. Im Vicelin-Haus hat die junge Norderstedterin nun eine passende Aufgabe gefunden. Vivien Herzberg hat gemeinsam mit Vikar Moritz Menacher den Jugendkeller im Vicelin-Haus wieder zum Leben erweckt. „Ich finde das total super“, sagt die 23-Jährige. Ihr Engagement in der Jugendarbeit habe sich durch Zufall ergeben. Sie habe gemerkt, dass das genau ihr Ding ist.

Der Kontakt zur Gemeinde entstand durch den Sohn eines Kirchenvorstehers, mit dem sie befreundet ist. Nach dem Vorgespräch mit Menacher begann sie die Arbeit mit den ehemaligen Vicelin-Konfirmanden. Mittlerweile treffen sich die Jugendlichen, zu denen gerne auch neue stoßen können, jeden Montag von 17 bis 19 Uhr im Jugendkeller. Am dritten Freitag im Monat gibt es zusätzlich um 17.30 Uhr ein Kellerplenum, bei dem die weiteren Vorhaben der Gruppe geplant werden.

Gemeinsam mit den Jugendlichen haben Herzberg und Menacher bereits einiges auf die Beine gestellt. Denn zunächst musste der Jugendkeller auf Vordermann gebracht werden. „Das hat total Spaß gemacht“, sagt sie. Die Jugendlichen wollten gerne Graffiti sprayen, mussten zunächst aber klären, wie die Gruppe heißen soll. Nach einigen Diskussionen kam „Heaven Rushers“ heraus, angelehnt an dem deutschen Begriff „Himmelsstürmer. Wer jetzt den Jugendkeller des Vicelin-Hauses betritt, dem prangt der Name der Gruppe in großen Lettern entgegen. „Wir bekamen von einem professionellen Sprayer eine Schulung“, sagt Herzberg. Er habe ihnen die Geschichte des Graffiti vermittelt, dann durften alle ihr eigenes Graffiti gestalten, und schließlich hat der Sprayer gemeinsam mit den Jugendlichen losgelegt.

Bereits bei der Gestaltung des Kellers, der nun für die weitere Jugendarbeit genutzt werden kann, wurde damit das Konzept der Gruppe deutlich. „Die Jugendlichen sollen mitentscheiden, was wir hier unten machen“, sagt Herzberg. „Sie sollen gerne hierherkommen. Es bringt nichts, wenn ich vorne stehe und vorgebe, was sie machen sollen.“ Bisher habe das Konzept Erfolg gehabt, die Jugendlichen haben sich nicht nur am Aufräumen und Sprayen aktiv beteiligt, auch die weiteren Schritte der Renovierung liefen gemeinsam mit den Jugendlichen. Seit alles fertig ist, wird viel gespielt, es gab auch schon DVD-Abende, und auch Ausflüge sind in Planung.

Sie selbst ist in Garstedt aufgewachsen, wo sie auch noch gemeinsam mit ihrer Mutter wohnt. Nach ihrer Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau arbeitet sie bei einem Hamburger Modehändler. Bereits vor der Ausbildung hatte sie Kontakt mit der Kinder- und Jugendarbeit, denn sie arbeitete fünf Monate in Thailand im Waisenhaus. Heute ist sie nicht nur im Vicelin-Haus aktiv, sondern sie unterstützt auch noch eine Norderstedter Familie mit zwölf Kindern, indem sie zwei der Söhne zeitweise betreut.