Der Abendblatt-Verein und zwei Hamburger Stiftungen sichern den Erhalt des Begegnungszentrums für Ukrainer im Schanzenpark.

„Wenn ich hier bin, fühle ich mich nicht einsam.“ „Das City Kids erinnert mich an meine Heimat und ist wie ein Stück Ukraine in einem unbekannten Deutschland.“ „Ich weiß nicht, was ich ohne dieses Begegnungszentrum machen würde.“ Diese Zitate haben die Dolmetscherinnen des Schrødingers City Kids von den ukrainischen Besucherinnen des Begegnungszentrums im Schanzenpark eingesammelt. Sie geben einen kleinen Einblick in die Bedeutung des Projekts, dessen Hauptkooperationspartner der Verein „Hamburger Abendblatt hilft“ seit Mitte April 2022 ist.

Jeden Tag kommen nach wie vor bis zu 80 ukrainische Geflüchtete mit ihren Kindern in die Schröderstiftstraße 7, nehmen den Deutschkurs, das Beratungsangebot und oft auch das Mittagessen wahr, während ihre Kinder mit Ehrenamtlichen basteln und malen, einen Musikkurs oder die Märchenstunde mitmachen oder einfach mit ihren neuen Freundinnen und Freunden auf dem großen Freigelände mit der Ritterburg toben.

Das City Kids ist an drei Tagen in der Woche offen

Inzwischen hat das City Kids nur noch an drei Tagen offen: von Dienstag bis Donnerstag. Am Freitag ist Ausflugstag. Auch die Zeiten haben sich etwas nach hinten verschoben. „Viele unserer Ukrainerinnen besuchen seit dem Herbst einen Integrationskurs und kommen danach zu uns. Deswegen haben wir von 12 bis 17 Uhr geöffnet, das passt für alle besser“, sagt Solveig McCaughtrie, die seit Oktober Projektverantwortliche von City Kids ist.

Der Abendblatt-Verein hat über eigene Mittel und mithilfe großzügiger Spenden u. a. von der Stiftung Chancen für Kinder, der Reimund C. Reich-Stiftung und vielen engagierten Firmen und Bürgern das Projekt bis Ende November alleine finanziert.

Die Hildegard und Horst Röder-Stiftung spendet 40.000 Euro

Nun ist auch die gemeinnützige Hildegard und Horst Röder-Stiftung, die hilfsbedürftige Menschen in der Metropolregion Hamburg unterstützt, mit in die Finanzierung eingestiegen. „Wer einmal diesen besonderen Ort im Schanzenpark gesehen und die Gemeinschaft gespürt hat, der kann eigentlich gar nicht anders, als mitzuhelfen, dieses Stück Geborgenheit auch weiter zu erhalten. Und das machen wir mit 40.000 Euro, die wir von Herzen für die Weiterführung dieses Projekts geben“, sagt Katja Krupke, Geschäftsführerin der Röder-Stiftung, die ähnlich wie der Abendblatt-Verein sehr konkrete Einzelfallhilfe für Not leidende Menschen anbietet und seit April in einem Wohnhaus der Stiftung jungen Ukrainerinnen mit Kindern ein Zuhause gibt.

Das City-Kids Team ist sehr froh über die natürlich weiterhin vom Abendblatt-Verein als auch von der Röder-Stiftung zugesagte Finanzierung. „Wir versuchen Sicherheit zu bieten. Dafür brauchen wir selber allerdings auch Sicherheit. Die ist uns nun mit der Kooperation bis auf Weiteres gegeben und darüber freuen wir uns sehr“, sagt John Schierhorn, Vorstand des Schrødingers-Vereins.

Die Haspa Hamburg Stiftung gibt erneut 100.000 Euro

Kurz nach der Spendenzusage der Röder-Stiftung erhielt der Abendblatt-Verein eine weitere Spende von 100.000 Euro für das City-Kids-Projekt. Das Geld kommt von der Haspa Hamburg Stiftung. Die Stiftung hat eine größere Spende für die Ukraine-Hilfe erhalten und konnte so schon verschiedene Projekte – sowohl in Hamburg als auch vor Ort – finanziell unterstützen. Aus diesen Mitteln wurde City Kids schon einmal im Sommer 2022 mit 100.000 Euro bedacht – nun kann der Abendblatt-Verein das Projekt mindestens bis in den Sommer 2023 hinein sicher finanzieren.

„Wir freuen uns, mit der Spende einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des City-Kids-Projekts zu leisten. Das zeigt einmal mehr, welch wertvollen Beitrag Stiftungen leisten können“, sagt Marcus Buschka, Vorstand der Haspa Hamburg Stiftung. Für alle Beteiligten, insbesondere für die vielen ukrainischen Geflüchteten, ist dies die schönste Botschaft vor Weihnachten. „Denn City Kids ist mein zweites Zuhause“ – so sagt es eine junge Besucherin, Mutter dreier Kinder.