Hamburger Hafen

Demo der Hafenarbeiter am Mittwoch fällt überraschend aus

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Hafenarbeiter demonstrierten jüngst auf dem Rathausmarkt gegen den Teilverkauf der HHLA an MSC. Nun sollte es eigentlich wieder zu Protesten kommen, doch sie fallen aus.

Hafenarbeiter demonstrierten jüngst auf dem Rathausmarkt gegen den Teilverkauf der HHLA an MSC. Nun sollte es eigentlich wieder zu Protesten kommen, doch sie fallen aus.

Foto: Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services / FUNKE Foto Services

Ver.di sagt geplante Protestkundgebung in der Innenstadt ab. Was dahintersteckt und was die Gewerkschaft in der Zukunft vorhat.

Hamburg. Eine für kommenden Mittwoch geplante Demonstration der Hafenarbeiter in der Hamburger Innenstadt fällt aus. Grund ist, dass sich die Entscheidung der Bürgerschaft über den geplanten Einstieg der Schweizer Reederei MSC beim Hamburger Hafenkonzern HHLA noch hinzieht. Ursprünglich waren die Veranstalter der Gewerkschaft Ver.di davon ausgegangen, dass die Hamburgische Bürgerschaft bereits in ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch über den Plan abstimmt.

Dagegen wollten die Hafenarbeiter noch einmal lauthals protestieren. „Da die Entscheidung nun nicht mehr im November fällt, haben wir die Demo verschoben“, sagte Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär für maritime Wirtschaft bei Ver.di. Die Demo werden nachgeholt, wenn die politische Entscheidung ansteht.

MSC-Deal: Demo der Hafenarbeiter am Mittwoch fällt überraschend aus

Ver.di Hamburg lehnt wie ein Teil der Hafenarbeiter den MSC-Deal ab. Wie berichtet will der Senat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) von der Börse nehmen. 49,9 Prozent des Konzerns sollen stattdessen an MSC verkauft werden. Ihre eigenen Anteile will die Stadt auf 50,1 Prozent reduzieren. Ziel ist es, die HHLA mit einem starken Partner an der Seite wettbewerbsfähiger aufzustellen. MSC ist die größte Linienreederei der Welt.

Wie berichtet hatten rund 600 Hafenarbeiter bereits am 11. November aus Protest gegen den MSC-Deal eine Kundgebung auf dem Rathausmarkt abgehalten. Sie fürchten, dass der Hafenbetrieb zum Spielball des Reederei-Riesen MSC werden könnte. Obgleich Senat und MSC keine betriebsbedingten Kündigungen in den kommenden fünf Jahren vornehmen wollen, sorgen sich dennoch viele um ihre Arbeitsplätze.

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Am Sonnabend hatten Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und Finanzsenator Andreas Dressel (beide SPD) dem Abendblatt im großen Doppelinterview gesagt, dass sich die strategische Partnerschaft mit MSC für den Hamburger Hafen als vorteilhaft erweisen und die Stadt in eine neue strategische Position zur Hafenentwicklung bringen werde. Dieses Verständnis werde sich auch bei den Hafenarbeitern durchsetzen.