Fraktionschef Klaus Fischer fordert intensive Bejagung der Schweine. Hamburger Oberförster soll die Kräfte der Stadt bündeln und führen.

Hamburg. Die Wandsbeker FDP sieht Gefahr im Verzuge: Wildschweine rückten ins Stadtgebiet vor und träfen auf eine unvorbereitete, zersplitterte Forstverwaltung. Fraktionschef Klaus Fischer forderte in der Bezirksversammlung Wandsbek eine intensive Bejagung der Schweine in Zusammenarbeit mit Schleswig-Holstein und den Landwirten. Ein Hamburger Oberförster solle dabei die Kräfte der Stadt bündeln und führen.

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+++ Wildschweine - eine Plage für die Bauern +++

Die Wildschweinpopulation hat laut Schleswig-Holsteiner Jagd- und Artenschutzbericht stark zugenommen. 1980 waren noch weniger als 2000 der bis zu 200 Kilo schweren Tiere unterwegs, 2010 waren es mehr als 16.000. Ursachen sind der für Biogasanlagen vermehrt angebaute Mais und das Fehlen natürlicher Feinde. Die Hamburger Verwaltung hatte auf eine Große FDP-Anfrage zur Schwarzwildjagd nur lapidar erklärt, sie sehe "derzeit keine Anzeichen" dafür, dass "ein kritischer Schwellenwert erreicht" sei.

Das erbitterte die Liberalen. Die CDU stritt an ihrer Seite. Dagegen entrollten beherzte Demonstranten der Gruppe "Tierbefreiung" ihr Spruchband mit der Aufschrift "Jäger sind Mörder!" Als sie Trillerpfeifen einsetzten, wurden sie des Saals verwiesen. Die Tiere kamen trotzdem davon: Wandsbeks rot-grüne Koalition und die Linke lehnten den FDP-Antrag ab.