Hamburg. Polizei sucht Zeugen: Unbekannte warfen Scheiben ein und versprühten Buttersäure. Bekennerschreiben erwähnt auch G20.

Auf die Hamburger Filiale einer prominenten deutschen Waffenfirma ist am Abend des Himmelfahrtstages ein Anschlag verübt worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, seien „Fensterscheiben eines Elektronikkonzernes“ in Niendorf zerschlagen worden. Dazu sei vorher das Element eines Zaunes herausgetrennt worden. Nach Abendblatt-Informationen handelt es sich um die Firma Rohde & Schwarz, die unter anderem Sicherheitstechnik sowie Technik für Drohnen in militärischem Einsatz im Portfolio hat. Weltweit beschäftigt das in München beheimatete Unternehmen über 10.000 Mitarbeiter.

Wie aus einem nicht verifizierten Bekennerschreiben im Internet hervorgeht, sollen sich die Täter schon in der Nacht zuvor Zugang zur Firma verschafft und dort Buttersäure hinterlassen haben. Es werde weitere Angriffe geben, hieß es dort. Man rufe auf zu Solidarität mit einer kurdischen Stadt in Nordsyrien (Rojava) und zu den Angeklagten in den Hamburger Prozessen um die Krawalle beim G-20-Gipfel.

Dass die Täter tatsächlich in das Gebäude eingedrungen sind, konnte die Polizei nicht bestätigen. Ein eigenständiger Alarm bei der Firma für Sicherheitstechnik ging aber offenbar auch nicht los.

Die Polizei Hamburg bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Ergreifung der Täter. Der Staatsschutz ermittelt. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 040 42865 6789 melden.