Der entflohene Betrüger Peter-Mike Wappler ist bereit, sich zu stellen. Bedingung: Seine Sicherheitsverwahrung soll aufgehoben werden.

Hamburg. Der entflohende Hamburger Strafgefangene, der vor drei Tagen durch ein Toilettenfenster in Lübeck entkam und seitdem auf der Flucht ist, hat sich gemeldet. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung vom Dienstag nahm er Kontakt mit der Redaktion des Blattes auf. „Ich kann nicht begreifen, dass mich die Behörden in Sicherungsverwahrung behalten wollen“, sagte er am Telefon. „Das passiert in Deutschland normalerweise nur Kinderschändern oder Mördern.“

Am 25. Oktober hätte der Insasse der Hamburger Justizvollzugsanstalt (JVA) Fuhlsbüttel seine sechsjährige Haftstrafe verbüßt gehabt und sollte anschließend in Sicherungsverwahrung genommen werden, wie eine Sprecherin der Hamburger Justizbehörde mitteilte. Der 54-Jährige wird nicht als gemeingefährlich eingeschätzt. Er wurde wegen Urkundenfälschung und Betrugs verurteilt. Laut Medienbericht gilt er allerdings als Wiederholungstäter, weil er bereits insgesamt 17 Jahre in Haft verbrachte.

Der Flüchtige habe Kontakt zu einer Anwältin aufgenommen und ist der Zeitung zufolge bereit, sich zu stellen. „Aber nur, wenn die Sicherungsverwahrung ausgehoben wird“, sagte er. Zunächst wolle er sich „im Ausland von dem ganzen Stress erholen“.

Am vergangenen Freitag war der Gefangene beim Krankenbesuch einer Verwandten in Lübeck entkommen. Die Polizei leitete umgehend eine Großfahndung ein, allerdings ohne Erfolg. Den Zeitungsbericht haben die Ermittler zu Kenntnis genommen, teilte ein Sprecher der Polizei in Lübeck mit. Die darin enthaltenen Informationen sollen in die weitere Fahndung einfließen. Bislang haben die Beamten keine konkreten Anhaltspunkte zum Aufenthaltsort des 54-Jährigen.