Der 40-jährige Martin N. soll sich als Sozialpädagoge ausgegeben haben, obwohl der Mann gar keine entsprechende Ausbildung hatte.

Hamburg. Der geständige dreifache Kindermörder Martin N. hat sich seine Anstellung in einer Harburger Jugendhilfeeinrichtung offenbar mit gefälschten Dokumenten erschlichen. Wie das Online-Portal stern.de berichtet, soll der 40-Jährige sich jahrelang als Sozialpädagoge ausgegeben haben, obwohl er keine entsprechende Ausbildung hatte.

Der inhaftierte Serienmörder - er gestand die Tötung dreier Jungen - war im Jahr 2000 von Bremen nach Hamburg gezogen, weil er eine Anstellung bei einer Stiftung der evangelischen Jugendhilfe bekommen hatte. Als Beleg seiner Qualifikation hatte er offenbar ein Hochschulzeugnis und eine staatliche Anerkennung als Diplom-Sozialpädagoge vorgelegt. Beide Dokumente sollen komplett gefälscht gewesen sein.

Nach einem abgebrochenen Mathematikstudium an der Uni in Bremen hatte Martin N. kein weiteres Studium absolviert. Bei seiner Vernehmung hatte er neben den Morden an Stefan J., Dennis R. und Dennis K. 40 Fälle von Missbrauch an Jungen gestanden. Die Taten ereigneten sich vor allem in Privathäusern, Schulland- und Freizeitheimen. Die Sonderkommission befragte Jugendliche, die im Harburger Wohnprojekt von Martin N. betreut wurden. Hier waren zunächst keine weiteren Taten bekannt geworden. Jahrelang lud Martin N. offenbar Jungen, die er betreut hatte, zu sich nach Hause ein. Sie übernachteten teilweise bei ihm. Kurz vor seiner Festnahme erwartete der Wilstorfer einen Jungen aus Berlin, der bei ihm übernachten sollte.