Der gebürtige Hamnburger Weltstar ist zu Gast bei Markus Lanz. Dort spricht er offen, flink und pointiert über seine Kindheit in der Hansestadt.

Rotherbaum. Er gehört zu den bekannten Menschen mit extrem hohem Wiedererkennungswert: Karl Lagerfeld, Modezar, Fotokünstler, Schnellsprecher. Heute Abend ist der gebürtige Hamburger Weltstar zu Gast bei TV-Talker Markus Lanz (ZDF, 23.15 Uhr) und spricht offen, flink und pointiert über seine Kindheit in Hamburg, wo er in einem behüteten, aber strengen Elternhaus aufwuchs: Sein Outing als Homosexueller habe seiner eher konservativen Mutter überraschenderweise keine Probleme gemacht. "So schlimm war das ja auch nicht!" erinnert sich Lagerfeld. "Wie ich danach gefragt wurde, was ich überhaupt wäre, sagte meine Mutter: ,Das ist wie 'ne Haarfarbe, es gibt so, und es gibt was anderes.'" Auch die Halbschwester des Mannes ohne Alter war lesbisch. "Ja", sagte Lagerfeld und ergänzte: "Die flog immer aus den Schulen raus, weil sie Affären mit den Lehrerinnen hatte."

Lagerfeld selbst zeigte seine "Kreativität" schon früh: "Eines Tages war ganz schlimmes Wetter in Hamburg. Da hab ich mir überlegt: Was könnte ich denn jetzt machen? Dann hab ich mir gesagt: ,Ich werde jetzt mal Kinderlähmung machen'", sagte er. "Das war damals noch sehr gefährlich. Plötzlich konnte ich mich wirklich nicht mehr bewegen. Meine Mutter hat mir eine Ohrfeige gegeben, dass ich mich wieder bewegen konnte." Er selbst hatte übrigens nie das Bedürfnis, eine Familie zu gründen. Er glaube nicht an eine intensive Vater-Kind-Beziehung, das sei Sache der Frauen. "Man hat aber keine Kinder, um Spaß zu haben. Dann kauft man sich einen Hund!"