Schauspieler Mick Werup hatte einen Abschiedsbrief geschrieben. Er spielte in “Diese Drombuschs“ mit Witta Pohl und Marion Kracht.

Hamburg. Bis zu 20 Millionen Zuschauer hatte die ZDF-Erfolgsserie "Diese Drombuschs" regelmäßig in den 1980er-Jahren, als das öffentlich-rechtliche Fernsehen die Konkurrenz der privaten Sender noch nicht zu fürchten brauchte. Der Erfolg dieser Serie ging nicht zuletzt auf den beliebten Polizisten Christoph "Chris" Drombusch zurück, gespielt von dem Hamburger Schauspieler Mick Werup. Jetzt nahm sich der 52-Jährige das Leben.

Er erhängte sich nach Angaben der Polizei bereits am vergangenen Freitag auf dem Dachboden seines Wohnhauses im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, war Werup pleite, bekam keine Rollen mehr und litt unter schweren Depressionen.

Seinem Nachbarn soll er kurz vor seinem Suizid einen Zettel in den Briefkasten gesteckt haben. "Liebe Freunde, trauert nicht um mich, ich erwarte euch in einer anderen Welt", soll der Schauspieler geschrieben haben.

Der Nachbar alarmierte daraufhin die Polizei, verständigte auch Werups 31 Jahre alte Freundin. Kurz darauf entdeckte er den Leichnam auf dem Dachboden und rief einen Notarzt.

Jetzt trauern die einstigen Kollegen um den Schauspieler. Sein Film-Vater Korff berichtete der „Bild“-Zeitung (Dienstag), dass er immer ein freundschaftliches Verhältnis zu Werup gehabt habe. „Das ist furchtbar“, sagte er über die Tragödie. Film-Ehefrau Marion Kracht meinte: „Es ist nicht schön, zu erfahren, dass Mick so verzweifelt war und es für ihn keinen anderen Ausweg gab.“

Werup wurde 1958 in Hamburg geboren. Nach seinem Abschluss an der Schauspielschule erhielt er mehrere Fernseh- und Theater-Engagements. Seinen Durchbruch hatte er Anfang der 80er-Jahre in der Rolle des Polizisten Chris. Werup spielte von 1983 bis 1992 an der Seite von Witta Pohl, Hans-Peter Korff, Günter Strack und Marion Kracht. In Folge 31 stieg Mick Werup freiwillig aus der Serie "Diese Drombuschs" aus. Grund: Er wollte nicht länger auf die Rolle des "ewigen Sohnes" festgelegt sein. Im TV wurde sein Tod so inszeniert, dass er bei einem Polizeieinsatz durch einen Steinwurf mit einer Schleuder getötet wurde.

Später soll der Schauspieler nach Indien gegangen sein, um "Erleuchtung" zu finden. Zuletzt war Werup in einer Episode des ARD-Krimis "Der Fahnder" zu sehen. (dapd)