Kokain, Alkoholexzesse. In der Talkshow “Menschen bei Maischberger“ sprach der sympathische NDR-Moderator über seine Vergangenheit.

Hamburg. Er ist der sympathische NDR-Moderator. Ein Urgestein. Immer gut drauf mit einem lockeren Spruch auf den Lippen. Auch jetzt nahm Carlo von Tiedemann kein Blatt vor den Mund, als er in der ARD-Talkshow "Menschen bei Maischberger" über seine Vergangenheit sprach.

Schulden, Drogen, eine Beziehung zu einer drogenabhängigen Prostituierten und eine unstillbare Lebensgier. "In meiner Sex-, Drugs- and Rock-'n'-Roll-Zeit stand ich ganz nah am Abgrund, auch am finanziellen", gesteht Tiedemann. Er habe gelebt "wie ein Tier". Das Ergebnis: Schulden in sechsstelliger Höhe, die der 67-Jährige seit fast 15 Jahren abbezahlt. Ohne in die Privatinsolvenz zu gehen, nur mit eiserner Sparsamkeit. "Ich war zeitweise arm wie eine Kirchenmaus", sagte der vierfache Familienvater. In wenigen Wochen ist er schuldenfrei. Der Abrutsch sei allein seine Schuld gewesen, er habe sich verkalkuliert und "die falschen Leute" kennengelernt. Carlo von Tiedemann fasst es auf seine Art zusammen: "Ich war, was die Menschlichkeit angeht, eine richtige Drecksau." Er habe Kokain genommen, sei in Bordellen verkehrt und habe "gesoffen wie ein Loch". Im Laufe der Zeit habe er immer mehr verloren, nicht nur Geld, sondern auch die Achtung vor sich selbst.

Bis sein Doppelleben aufflog. Er wurde mit seiner Freundin verhaftet, weil diese Drogen von einem Dealer kaufen wollte, der von der Polizei beobachtet wurde. Als Carlo von Tiedemann nach dem Aufenthalt auf der Wache nach Hause kam, standen vor seiner Tür etliche Journalisten, die Wind von der Geschichte bekommen hatten. Von da an sei der Drogen- und Alkoholkonsum vorbei gewesen.

Der Moderator ist nicht der Einzige, der in der Öffentlichkeit steht und Schulden machte. In der Sendung sprachen auch die Schauspielerinnen Ingrid Steeger und Tanja Schumann über ihre finanziellen Nöte.