Hubertus Meyer-Burckhardt hat seine Kollegin Barbara Schöneberger vermisst, obwohl die 36-Jährige “von einem anderen schwanger war“.

Lokstedt. Sie haben einander vermisst. Knapp vier Monate waren Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt beruflich voneinander getrennt. Denn die 36 Jahre alte Schöneberger legte eine Babypause zur Geburt ihres ersten Sohnes ein.

Beim gemeinsamen Interview der beiden kurz vor der ersten Sendung beim NDR in Lokstedt herrscht eine freundschaftlich-entspannte Stimmung. Es ist zu spüren, dass sich beide Gastgeber auf ihre abendliche Talkshow freuen, zu der sie Markus Lanz, Mike Krüger, Schauspieler Kostja Ullmann, Sänger Ingo Pohlmann und Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein zu Gast hatten.

Doch bevor die Kameras angingen, erzählten die beiden mit vielen Lachern über ihre Freundschaft und das Elternsein. Schöneberger: "Ich begegne meiner Mutterrolle relativ entspannt. Ich hoffe aber, dass sich in meinem Berufsleben dadurch nicht viel ändert. Auch wenn ich noch nie der verkrampfte Typ war, habe ich schon während der Schwangerschaft festgestellt, dass man, wenn man in der Hinterhand die Bestimmung hat, Mutter zu werden, eigentlich noch lockerer ist."

Das sieht Meyer-Burckhardt ähnlich: "Ich finde, Barbara wirkt glücklicher, ruhiger, reflektierter." Ein verschmitztes Grinsen. "Außerdem hätte ich nie geglaubt, dass ich eine Frau so vermissen kann, die von einem anderen schwanger ist."

"Wunderbar, das ist toll!" kommt es von Schöneberger, die auf der anderen Seite des Konferenztisches sitzt und versucht, ihre blonden Locken mit einer Haarspange zu bändigen. "Aber wir haben uns wirklich vermisst", sagt sie, "deshalb haben wir auch in regelmäßigen Abständen telefoniert."

Am Freitag hatte sie ihren kleinen Sohn, dessen Namen sie nicht öffentlich nennen mag, von Berlin nach Hamburg mitgebracht. "Vorzeigerunde für die Redaktion", sagte sie. "Ich habe ihr vorhin schon einen Tipp gegeben, obwohl es der nervigste Satz war, den ich gehört habe, als ich junger Vater war: 'Genieß die Zeit, in der die Kinder noch klein sind. Sie glauben gar nicht, wie schnell das vorbeigeht', denn es stimmt." Er sehe das nun nicht ohne Melancholie, sein Sohn ist mittlerweile 19, seine Tochter 13 Jahre alt. Schöneberger nickt. "Die ersten Monate mit Kind kann man auch nicht so auf einer Backe machen, da muss man sich dem Kind schon voll widmen."

Jetzt habe sie aber richtig Lust auf die 54. gemeinsame "NDR Talk Show" und sagt mit einem Augenzwinkern: "Ich hoffe, dass es ewig so weitergeht, das gibt meinem Leben eine Form, es ist ein bisschen mein Zuhause." Alle zwei Wochen wird sie nun wieder im NDR auf Sendung sein. "Ich muss halt immer wissen, dass das Kind in guten Händen ist, dann ist alles ganz leicht." Eine Kinderfrau und Familienmitglieder unterstützen sie. Über die Vaterqualitäten ihres Ehemannes schweigt Schöneberger, doch Meyer-Burckhardt denkt gern an seine vergangenen Vaterjahre, in denen er viel mit seinen Kindern unterwegs war. "Auch wenn es sich immer etwas komisch anhört, aber ich bin wirklich ein guter Vater. Ich habe unglaublich viel mit meinem Sohn und meiner Tochter unternommen - wir waren in allen Hamburger Museen, sind kreuz und quer durch Hamburg gefahren."

So weit ist Schöneberger mit ihrem Sohn noch nicht, sie beschäftigt sich mit Babynahrung, findet, "kein Kind leidet darunter, wenn es mal ein Gläschen bekommt", kocht aber auch gerne selbst, stampft Kartoffeln. Macht sich Gedanken über die richtige Kinderkleidung. "Früher habe ich über alle gelacht, die zum Babyausstatter gerannt sind, aber da war ich natürlich auch", sagt sie. "Aber ich kaufe auch bei H&M, denn viele Strampler passen so unglaublich schnell nicht mehr oder verunglückten im Trockner schon vor dem ersten Anziehen."

Was immer noch passt, ist das eloquente Talk-Team. Schöneberger und Meyer-Burckhardt ergänzen sich seit drei Jahren vor laufenden Kameras, ebenso wie privat. Ist da überhaupt ein Ende in Sicht? "Nein, das ist eine komfortable Art und Weise, gemeinsam alt zu werden", sagt sie lachend. "Ich sehe es nicht anders", sagt er charmant mit schräg gelegtem Kopf. Beide lächeln. Ein Arbeits-Traumpaar, alle zwei Wochen vereint.