Die Eröffnung des HanseMerkur-Zentrums für Traditionelle Chinesische Medizin verlief für Bürgermeister Christoph Ahlhaus angenehm.

Eppendorf. Der perfekte Pressetermin für Bürgermeister Christoph Ahlhaus nach seinen ersten zwei stressigen Wochen im Amt: Es war ein Morgen im Zeichen der Entspannung, die der CDU-Politiker verordnet bekam. Beim Besuch des neu eröffneten HanseMerkur-Zentrums für Traditionelle Chinesische Medizin, warteten zahlreiche Medienvertreter darauf zu sehen, wie der Bürgermeister auf die Methoden der Ärzte reagieren würde.

Locker und entspannt entstieg er seiner schwarzen Limousine, begrüßte UKE-Chef Professor Jörg Debatin, die Geschäftsführer Dr. Roland Salchow und Dr. Sven Schröder und Fritz Horst Melsheimer (HanseMerkur). Durch das Gebäude auf dem Klinikgelände zog Rauchgeruch, gerade werden die Magen-Darm-Probleme eines Patienten mit verbrennenden Kräutern behandelt. Noch ist der Bürgermeister nicht an der Reihe, erst hört er sich eine Abhandlung über die Vorurteile gegenüber der chinesischen Medizin und die Pläne und Vorstellungen der Mediziner an, schaut auch mal durch ein Mikroskop. "Ich seh nur schwarz", so Ahlhaus.

"Ehrlich gesagt ist das nur die Politik, die wir hier abbilden", antwortet eine Stimme aus dem Hintergrund, "gleich erscheinen vor Ihrem Augen noch ein paar grüne Sprenkel." Darüber kann Ahlhaus herzlich lachen, bevor er ins nächste Zimmer geführt wird. "Ärmel hochkrempeln", lautet nun die Anweisung von Dr. Schröder, der neben dem Politiker sitzt und ihn nun mit einer Räucherstab-Moxibustion behandeln will. Eine Art brennende Zigarre mit Moxakraut nähert sich des Bürgermeisters Unterarm, der warme Dunst zieht an seinen Akupunkturpunkten vorbei, dadurch soll sein Immunsystem gestärkt werden. Keine Erkältung in diesem Jahr also.

"Wirkt es denn auch beruhigend?", will Ahlhaus wissen und: "Nimmt man davon ab?" In diesem Fall wird ihm zu Nadeln geraten, denn "mit Nadelstichen nimmt man sprichwörtlich Dampf aus dem Kessel", wie Schröder ernst erklärt. "Haha", lacht Ahlhaus, "das probiere ich dann auch mal aus, am besten vor der Sparklausur." Ob er nach seiner kleinen Therapie nun noch ausgeglichener war als zuvor, ist fraglich. Aber gut aufgelegt, das war er sicherlich.