Markus Berlinghof ist neuer Chefsommelier im Hotel Louis C. Jacob. Abendblatt.de verriet er die Weine, die er derzeit besonders schätzt.

Hamburg. Sein Reich ist der Keller vom Hotel Louis C. Jacob an der Elbchaussee. Hier lagern edle Weine und Champagner im Wert eines gehobenen Einfamilienhauses. Die Verantwortung für die guten Tropfen trägt seit gestern Markus Berlinghof. Der 31-Jährige ist der neue Chefsommelier in dem Nobelhotel mit Jacobs Restaurant, das jüngst den zweiten Michelin-Stern erhielt. Die Verantwortung für die Weine liegt nun in der Hand des gebürtigen Heidelbergers. Zur "Jacob-Familie" gehören auch noch die Weinwirtschaft, das Carls an der Elbphilharmonie und die "Jacob-Selection", die im Einzelhandel vertrieben wird: "Mich begeistert die Vielfalt der Aufgaben in meinem neuen Job. Ich bin schon gespannt auf die norddeutsche Art des Lebens und Weintrinkens."

Bis zu 50 Weine probiert ein Sommelier am Tag, aber "immer nur einen kleinen Schluck", sagt der Experte. Seine Arbeit ist für ihn eine Art Berufung. Essen und Trinken sind seine Leidenschaft. Der gelernte Hotelfachmann, der sich im österreichischen Innsbruck zum Diplom-Sommelier weiterbildete, ist auch ein begeisterter Hobbykoch. Zu seinen Spezialitäten gehört "Hähnchen in der Salzkruste". Wenn es die Zeit zulässt, wird auch das Brot zu Hause selber gebacken. Seine Liebe zum Wein entdeckte Markus Berlinghof, dessen Eltern im Bankwesen arbeiten und der gastronomisch nicht "vorbelastet" ist, auf einem Flusskreuzfahrtschiff auf der Rhône. "Ich war Bar- und Weinsteward, und dann bemerkte ich, dass mich Wein fasziniert." Wenn er mal privat eine Flasche öffnet, dann darf es gern ein kalifornisches Gewächs oder ein guter deutscher Riesling sein.

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Ein Sommelier bildet sich auch mit Besuchen bei der gastronomischen Konkurrenz weiter: "Ich bin gespannt, was Hamburg so zu bieten hat." Es wird bestimmt etwas für Markus Berlinghof dabei sein: "Für mich zählt die Abwechslung. Ich schätze eine leckere Pizza beim Eckitaliener genauso wie ein Menü aus der Sterneküche." Die wird im Hotel Louis C. Jacob von Chefkoch Thomas Martin bereits seit 1997 gepflegt. Markus Berlinghof freut sich auf die anspruchsvollen Gäste: "Es ist eine Herausforderung, hier zu arbeiten. Natürlich ist Hamburg reizvoll als Stadt, aber bei meiner Entscheidung hat mich vor allem dieser große Name Louis C. Jacob gereizt", sagt Berlinghof.

Fürchten muss er ihn nicht, denn er hat einiges vorzuweisen: Seine letzte Wirkungsstätte war das Drei-Sterne-Restaurant Vendôme im Schloss Bensberg in Bergisch-Gladbach. Auch in Nobelherbergen in Österreich und der Schweiz hat er gearbeitet. Dass sich der begeisterte Taucher bei seiner beruflichen Station im Shangri-La's Resort & Spa auf den Malediven wohlgefühlt hat, versteht sich von selbst: "Eine tolle Zeit, es hatte ein bisschen was von Urlaub."

Wenn er in diesen Tagen aus dem Restaurant auf die Eisschollen auf der Elbe schaut, dann könnten vielleicht doch wehmütige Erinnerungen an die Zeit im Urlaubsparadies hochkommen. Aber die dürften schnell verfliegen, denn der Neu-Hamburger hat genügend Abwechslung. Neben der neuen beruflichen Herausforderung muss er eine Wohnung suchen. Eimsbüttel wäre sein Favorit. Außerdem will der Single die Stadt erkunden.

Er ist auch schon gespannt auf den Elbstrand von Övelgönne. Da soll es aber erst im Sommer hingehen und mit viel Fantasie kommt an warmen Tagen dann ein bisschen Malediven-Feeling bei ihm auf.