Neben dem Louis C. Jacob an der Elbchaussee und dem Restaurant Carls an der Elbphilharmonie leitet Jost Deitmar bald auch ein Haus in der City.

Hamburg. Verschwiegenheit ist eine Tugend. Gerade in der Hotellerie. Gerade dann, wenn es um kleine, exklusive Häuser mit prominenten Gästen geht. Hoteldirektor Jost Deitmar beherrscht diese Kunst wie kaum ein Zweiter, seit mittlerweile 13 Jahren leitet er das Haus an der Elbchaussee. Extrem ungewöhnlich für die schnelllebige Branche.

Eine Ausnahme machte er allerdings und erzählte voller Vorfreude von dem neuen Projekt, das einen Zuwachs für die "Jacob"-Familie bedeutet, zu der auch das vergleichsweise junge, zwei Jahre alte Restaurant Carls an der Elbphilharmonie gehört. Auch wenn er (aus Gründen der Verschwiegenheit) noch nicht alle Details verraten konnte, steht so viel fest: Es wird ein neues Hotel entstehen, das "nur einen Steinwurf, in direkter Nähe zum Rathaus, sehr zentral" sein wird.

Das Konzept sei allerdings keinesfalls das gleiche wie beim Louis C. Jacob, das zum exklusiven Zirkel von "The Leading Small Hotels of the World" zählt, mit Sternekoch Thomas Martin den besten Hamburger Koch in der Küche präsentieren kann und zum verwöhnenden Spa-Erlebnis den traumhaften Elbblick mit serviert.

"Es wird ein Drei- bis Vier-Sterne-Hotel werden, ganz anders, aber ein Stück weit 'Jacob' wird mit drin sein", formulierte Jost Deitmar geheimnisvoll. Dennoch scheint es, als solle die Positionierung eine ganz andere werden, sich - durch die Innenstadtlage und Preiskategorie - vermutlich vermehrt an Geschäftsleute und Touristen wenden. Wie man hört, sei auch eine Küchenzeile in den Zimmern als Option denkbar. Dies wollte Deitmar jedoch nicht kommentieren. Die Eröffnung könnte Mitte 2011 sein.

Auch in diesem Haus, das kein Neubau, sondern Altbestand ist, wird er die Geschäfte führen - jedoch weiterhin meist an der Elbchaussee anzutreffen sein. Denn: "Hier haben wir intern die Strukturen erschaffen, damit so ein Projekt überhaupt zu realisieren ist." Genau bedeutet das ...? "Nein, also ich sage ungern mehr, wenn die Tinte noch nicht trocken ist", sagt der 47-jährige Deitmar, "im Herbst kann ich über die Details sprechen." Nur so viel noch: "Es macht mir unheimlich viel Freude, mich um dieses neu entstehende Projekt zu kümmern."

Man glaubt es dem schlanken Zwei-Meter-Mann, der als Gastgeber beliebt ist, mehrfach als "Hotelier des Jahres" ausgezeichnet wurde und gemeinsam mit seiner Frau Silke fester Bestandteil der Hamburger Gesellschaft ist. Ob es im neuen Haus auch rauschende Feste mit vielen Prominenten aus ganz Deutschland geben wird, ist ungewiss - aber dafür bleibt das Jacob ja erhalten.