1500 Schrotträder sind seit Januar in Hamburg entsorgt worden. Stadtreinigung transporteirte 76 “Fahrradleichen“ aus Eimsbüttel ab.

Eimsbüttel. Seit Januar sind in ganz Hamburg 1500 Schrotträder entsorgt worden - so viel wie im gesamten Vorjahr. Gestern war die Stadtreinigung in Eimsbüttel zugange und entfernte allein dort 76 "Fahrradleichen".

Entschlossen packt Heinz Denner vom Verkehrssicherungsdienst der Stadtreinigung das schwere Fahrradschloss und setzt die Akku-Flex an. Es riecht nach verschmortem Gummi, die Funken stieben. Nach elf Sekunden ist das ummantelte Kettenschloss durchtrennt. Das Schrottrad, das damit an einen Metallbügel am Heußweg gekettet war, landet auf einem Transporter. Der wird es mit 75 weiteren "Fahrradleichen", die Denner mit seinem Kollegen Torsten Maruhn vom Straßenrand entfernt hat, zum Schrottplatz bringen.

Vor zwei Wochen waren die Räder von Mitarbeitern des Bezirklichen Ordnungsdienstes (BOD) mit roten Zetteln markiert worden. Darauf wurden die Besitzer aufgefordert, ihr Fahrrad "in Verwahrung zu nehmen". "Theoretisch hätte es gereicht, wenn sie ihr Rad entfernt und zehn Meter weiter wieder angeschlossen hätten", sagt Stadtreinigungsmitarbeiter Uwe Unbehaun-Dietze. In einem Ordner hat er alle gekennzeichneten Schrotträder aufgelistet, nach Marke und Standort. Nach jedem Abtransport macht er ein Häkchen. Heinz Denner und Torsten Maruhn sind bei der Stadtreinigung seit 15 Jahren für den Zustand von Straßen und Fahrradwegen verantwortlich. Mindestens 2000 schrottreife Räder hat jeder in diesem Zeitraum beseitigt.