Hamburg. 2024 ist das Jahr der Tuba: Im Musikclub Knust wird in den höchsten Tönen von ihr gesprochen – während die tiefsten aus ihr erklingen.

Golden schimmert sie im Licht, ein kolossales Prachtstück, unaufdringliche Autorität. Sie ist diejenige, die den Laden zusammenhält, den Grundbaustein des musikalischen Zusammenspiels bildet. Schafft man es, bei ihr die richtigen Ventile zu betätigen und die Lippenspannung zu halten, wird sie mit epischen Klängen antworten und mit brummenden Tönen das Herz durchkneten: die Tuba.

Das geschwungene, zwölf Kilogramm schwere Blech wurde von den Landesmusikräten zum Instrument des Jahres gekürt. Im Knust stand der Freitagvormittag ganz im Zeichen der Tuba. Mit dabei waren Vertreter des Landesmusikrats Hamburg, Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und Schirmherr sowie Meute-Bandmitglied Philipp Westermann.

Instrument des Jahres: „Man merkt die Tuba nur, wenn sie nicht da ist“

„Die Tuba ist die Mächtigste unter den Blasinstrumenten“, erklärte Ludger Vollmer, Präsident des Landesmusikrats Hamburg. Und damit sei nicht nur der Umfang des größten Blechblasinstrumentes gemeint, sondern auch die Fähigkeit, einen „Raum voll Fülle und Wärme“ durch die Klänge entstehen zu lassen, so Vollmer. Nur leider werde die Tuba oft unterschätzt oder falle trotz der massigen Präsenz neben anderen Instrumenten nicht auf.

„Meistens merkt man die Tuba nur, wenn sie nicht da ist“, stellt auch Thomas Prisching fest, Geschäftsführer des Landesmusikrats. Dies soll sich ab sofort ändern, 2024 wird das Jahr der Tuba. Brosda verglich die Funktion der Tuba sogar mit der Arbeit der Hamburger Kulturbehörde, die ja ebenso dafür sorge, dass ein Fundament geschaffen werde.

Tuba ist Instrument des Jahres: Meute-Mitglied Philipp Westermann ist Schirmherr

Der eigentliche Star der Vorstellung – neben beziehungsweise hinter der Tuba – war jedoch Philipp Westermann. Der Tubist ist Mitglied der Techno-Marching-Band Meute, die erst vor erst drei Monaten ein Überraschungskonzert an der Sternbrücke gespielt hat. Der sympathisch erscheinende Musiker erklärte den Anwesenden, wie die Tuba funktioniert und gab ein paar Gut-zu-wissen-Fakten mit auf den Weg: Die Tuba entstand erst im Jahr 1835, es ist das jüngste Blechblasinstrument. Der damals entstandene Prototyp unterscheide sich kaum von der heutigen Tuba.

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Westermanns Kennlerngeschichte mit der Tuba war weniger romantisch: „Na ja, ich war in der fünften Klasse im Musikunterricht einfach der Längste, deswegen habe ich angefangen, Tuba zu spielen.“ Dass er es nicht bereut, wurde deutlich, als er beim Spielen die Augen schloss und voller Inbrunst die mächtigen Töne zustande brachte.

Instrument des Jahres: Konzerte und Workshops rund um die Tuba

Wer mehr über die Tuba erfahren und ihren Klängen lauschen möchte oder sogar selbst ans Werk will, der oder die – und vielleicht vor allem „die“, denn sowohl bei den Musikern als auch bei den Rednern war am Freitagvormittag keine Frau zu sehen – kann dies bei diversen Konzerten und Workshops in Hamburg tun. Die Termine sind auf der Website des Landesmusikrats Hamburg zu finden.