Nachhaltigkeitsbericht

Hamburg als Vorbild: Kerstan bei Vereinten Nationen

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Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan bei den Vereinten Nationen. Hier stellt der Grünen-Politiker am Dienstag den Hamburger Nachhaltigkeitsbericht vor.

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan bei den Vereinten Nationen. Hier stellt der Grünen-Politiker am Dienstag den Hamburger Nachhaltigkeitsbericht vor.

Foto: Bukea Umweltbehörde

Große Ehre: Umweltsenator stellt Hamburger Bericht zum Schutz von Erde und Menschen bei Uno vor. Was die Welt von Hamburg lernen soll.

Hamburg/New York.  Zugegeben: Das Wort ist nicht besonders sexy und irgendwie auch ziemlich abgenudelt. Aber das, was man mit „Nachhaltigkeit“ bezeichnet, ist am Ende trotzdem überlebenswichtig für die Menschheit. Es geht schlicht darum, dass die Menschen nicht mehr verbrauchen, als Planet Erde und Mutter Natur hervorbringen. Ein Kaufmann oder ein sparsamer Hamburger Hausmann würde sagen: Man darf einfach nicht mehr ausgeben, als wieder reinkommt – sonst ist man irgendwann weg vom Fenster mit Blick auf den See. Das gilt auch und noch viel mehr für die natürlichen Lebensgrundlagen.

Bei diesem Thema scheint Hamburg zumindest im Vergleich mit anderen bestens aufgestellt zu sein. Erst vor wenigen Wochen präsentierte Umweltsenator Jens Kerstan den ersten Hamburg Nachhaltigkeitsbericht, in dem er genau darlegt, wie es in Hamburg um das Thema steht. Und – große Ehre – weil Hamburg den Bericht als erstes Bundesland vorlegte, darf der Senator Hamburgs Vorgehen nun sogar vor den Vereinten Nationen (englisch: Uno) in New York vorstellen. Zusammen mit einer Delegation unter Federführung des Entwicklungs- und des Umweltministeriums ist Kerstan dafür in die USA gereist.

Kerstan: Das sind die Ziele der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen

Hintergrund: 2015 hatte die Uno die „Agenda 2030“ beschlossen. Darin hat die Weltgemeinschaft 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung festgelegt, die bis 2030 angestrebt werden sollen. Diese sollen von allen Staaten der Welt verfolgt werden. In den 17 Zielen geht es nicht nur um Konsum und Produktion oder Klimaschutz, sondern auch um die Bekämpfung von Armut und Hunger, um Gesundheit, hochwertige Bildung, Geschlechtergleichstellung, Zugang zu sauberem Wasser oder bezahlbare und saubere Energie.

Ziele sind aber auch menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, nachhaltige Industrie und Infrastruktur, die Verringerung von Ungleichheit, nachhaltige Städte, nachhaltiges Leben unter Wasser und an Land (mit Artenschutz und gesunden Lebensräumen), Frieden – und ein partnerschaftliches Miteinander der Weltgemeinschaft zur Erreichung dieser Ziele.

Nachhaltigkeit: Hamburg hat den ersten Bericht der Bundesländer vorgelegt

In New York will sich Umweltsenator Kerstan nun unter anderem mit Städtevertretern aus aller Welt, Nichtregierungsorganisationen, dem deutschen Generalkonsul sowie anwesenden Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Bundestags zum Thema austauschen. Dabei wird er diesen auch den Hamburger Bericht vorstellen – und Hamburgs Bestrebungen zur Erreichung der Ziele der „Agenda 2030“ darlegen.

Hamburg habe als erstes Bundesland seinen Nachhaltigkeitsbericht in Form eines „Freiwilligen lokalen Berichts“ erstellt und wolle sich damit an den Zielen der Uno messen lassen, sagte Kerstan am Dienstag. „Ich bin stolz auf diese Leistung. Der Bericht zeigt, an welchen Stellen wir bereits auf einem guten Weg sind, aber auch, wo unsere offenen Flanken sind.“

Kerstan: Städte sind entscheidend für die Zukunft des Planeten und der Menschheit

In New York wolle er sich „mit den internationalen Städtevertreterinnen und -vertretern aus São Paulo zu globalen Lieferketten und Green Economy austauschen“, so Kerstan. „Zur Halbzeit der „Agenda 2030“ wollen wir noch mal verstärkt deutlich machen: Städte und urbane Gebiete sind Schlüsselpunkt zur Erreichung der Ziele. Hier wird sich letztendlich entscheiden, ob nachhaltige Entwicklung ein Erfolg wird.“ Deshalb sei „die Art und Weise, wie Städte das Thema Nachhaltigkeit angehen und weiterentwickeln, von zentraler Bedeutung“.