Hamburg

Umwelt-Anwältin wird Richterin am Verfassungsgericht

Dr. Roda Verheyen: Die  Bürgerschaft wählte die 49 Jahre alte Jurisitin am Mittwoch zur Richterin am Hamburgischen Verfassungsgericht.

Dr. Roda Verheyen: Die Bürgerschaft wählte die 49 Jahre alte Jurisitin am Mittwoch zur Richterin am Hamburgischen Verfassungsgericht.

Foto: picture alliance

Bürgerschaft wählte Roda Verheyen ins Amt. Ihren größten Erfolg erstritt die Juristin erst kürzlich vor dem Bundesverfassungsgericht.

Hamburg. Vor wenigen Tagen hat sie ein als wegweisend angesehenes Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz erstritten, jetzt wird die Umweltanwältin Roda Verheyen selbst Richterin am Hamburgischen Verfassungsgericht. Die Bürgerschaft wählte die 49 Jahre alte promovierte Juristin bei coronabedingter reduzierter Abgeordnetenzahl mit 65 Ja-Stimmen bei sieben Nein-Stimmen und einer Enthaltung auf Vorschlag der Grünen in ihr neues Amt.

Verheyen tritt die Nachfolge der Familienanwältin Cornelia Ganten-Lange an, die nach zwei sechsjährigen Amtsperioden nicht wiedergewählt werden konnte. Verheyen wuchs in Rahlstedt auf, studierte in Hamburg, Oslo und London, engagierte sich früh in Umweltfragen, unter anderem in der Klimakampagne Friends of Earth International. Seit 2006 arbeitet Verheyen als Rechtsanwältin mit den Schwerpunkten Umwelt- und Völkerrecht in Hamburg.

Roda Verheyen: Größter Erfolg vor Bundesverfassungsgericht

Ihren wohl größten Erfolg erstritt sie mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das der Bundesregierung Nachbesserungen beim Klimaschutz auferlegte. Unter den Klägern, die Verheyen vertrat, war eine Familie, die auf der Nordseeinsel Pellworm lebt und durch den Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels ihre Existenz bedroht sieht.

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Das Gericht verpflichtete die Bundesregierung die Reduktionsziele für CO2-Emissionen für die Zeit nach 2030 genauer zu regeln. Am gestrigen Mittwoch legte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dazu einen Gesetzentwurf vor.

( pum )