Hamburg. Spitzenkandidaten der Wahl am 26. Mai ließen sich selten in der Stadt blicken. Klaffen die Eigen- und die Fremdwahrnehmung auseinander?

Dass Europa in Hamburg – Außenhandelsmetropole, weltoffen und international vernetzt – eine zentrale Rolle spielt, gehört zum Allgemeingut an Alster und Elbe. „Hamburg ist eines der europafreundlichsten Länder Deutschlands“, sagte kürzlich ein Spitzenbeamter der Senatskanzlei und charakterisierte dabei wohl auch das Selbstverständnis vieler in Politik, Verwaltung, Wirtschaft oder Wissenschaft Tätigen.

Nun können die Eigen- und die Fremdwahrnehmung bisweilen bekanntlich auseinanderklaffen. Bei den Parteien, die jetzt bundesweit in den Kampagnen-Schlussgalopp zu den Europawahlen am kommenden Sonntag gehen, fällt jedenfalls auf, dass der Stellenwert der Hansestadt nicht ganz so hoch angesiedelt ist. Anders ausgedrückt: Die Hamburger Bewerber und Bewerberinnen um einen Sitz im Europaparlament müssen in den letzten Tagen vor der Entscheidung an der Wahlurne meist ohne die Unterstützung der Spitzenkandidaten auskommen.