Käufer Alstria: Die Immobilien seien schon damals in einem „unguten Zustand“ gewesen

Hamburg. Die offenbar teils marode Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation am Alten Steinweg/Wexstraße sowie die Justizbehörde an der Drehbahn sind im Besitz der Alstria, die der Stadt Hamburg im Jahr 2006 im Zuge des Primo-Immobiliendeals für rund 815 Millionen Euro insgesamt 38Gebäude abgekauft hatte, um sie dann wieder an die Stadt zu vermieten. Inzwischen hat die Alstria 15 dieser Gebäude weiter veräußert.

2007 hatte die Alstria die 38 städtischen Immobilien übernommen: „Diese Gebäude waren zum Zeitpunkt der Übernahme teilweise in einem unguten Zustand, weil in den Jahren vor dem Verkauf wenig in die Liegenschaften investiert wurde“, sagte Sprecher Ralf Dibbern dem Abendblatt. Die „immobilienwirtschaftlichen Risiken“ seien ein wesentlicher Grund für den Verkauf durch die Stadt gewesen. In das von der Stadt erworbene Immobilienportfolio seien allein von Mitte 2008 bis Ende 2013 in enger Abstimmung mit der städtischen Sprinkenhof GmbH rund 35Millionen Euro investiert worden.

Zum Zustand der Wirtschaftsbehörde zum Zeitpunkt des Verkaufs sagt Dibbern: „Bis 2006 war die Stadt Eigentümerin und Betreiberin des Gebäudes. Insofern kannte die Stadt das Gebäude zum Zeitpunkt des Verkaufs so gut wie niemand sonst.“ Vor diesem Hintergrund und zur Maximierung des Verkaufspreises, den die Stadt von Alstria erhielt, sei vereinbart worden, dass die Ansprüche des Mieters aus Defekten des Gebäudes, die ihm vor dem Verkauf bekannt waren, ausgeschlossen seien.

Doch was die Überprüfung der 1650Fenster in der Behörde und die damit verbundenen Kosten für die Reparatur angeht, hat die Stadt offenbar Glück gehabt: „Diese Kosten tragen wir“, sagte Alstria-Sprecher Ralf Dibbern. Bleibt nur noch die Frage an die Sprinkenhof als Mietervertreter, wie hoch die Miete ist, die für den Gebäudekomplex an die Alstria monatlich bezahlt wird. Dazu wollte Sprinkenhof-Sprecher Lars Vieten allerdings gegenüber dem Hamburger Abendblatt nichts sagen: „Die Höhe der Mietzahlungen sind vertrauliche Vertragsdaten und unterliegen dem Geschäftsgeheimnis. Daher können wir dazu keine Angaben machen.“