Im April 2013 hatte Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) den Jahresempfang des Bezirks als große Bühne genutzt, um den rund 300 Gästen den Umzug des Bezirksamts in einen Neubau am Schultzweg zu verkünden. Für 2018 sei der Einzug geplant, hieß es damals.

Andy Grote war ganz begeistert von der „finalen Entscheidung“, wie verkündet wurde: „Die Lage im Herzen der Stadt mit bester Verkehrsanbindung ist ideal.“ Zuvor hatte es ein jahrelanges Hickhack um die Zukunft des Bezirksamts und der rund 1000 Mitarbeiter gegeben.

Bereits seit 2007 war ein Umzug der Behörde in einen Neubau in der HafenCity im Gespräch. Hintergrund: Die Stadt hatte den Bauherrn des Überseequartiers versprochen, die Flächen bei Leerstand selber anzumieten.

Der aktuelle Standort des Bezirksamts Mitte in den City-Hochhäusern am Klosterwall wird seit Jahren von der Politik und Mitarbeitern stark kritisiert. Die Gebäude sind marode und außerdem kann die Stadt Hamburg bei einem Abriss das Filetgrundstück in begehrter Innenstadtlage an Investoren zu einem Höchstpreis verkaufen.

Im Jahr 2010 entschied der damalige Finanzsenator Carsten Frigge (CDU), dass die Wirtschaftsbehörde in die HafenCity ziehen soll. Der neue Plan: Das Bezirksamt Mitte sollte die Gebäude der Wirtschaftsbehörde am Alten Steinweg nutzen. Doch die Wirtschaftsbehörde blieb am alten Standort.

2011 rechnete sich der damalige Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) wieder „recht gute“ Chancen für einen Umzug in die HafenCity aus. Doch dann wurde der Plan für den Schultzweg verkündet, der seit Dienstag dieser Woche auch wieder Geschichte ist.