Wilhelmsburg. Es ist der Startschuss für eines der spektakulärsten Straßenprojekte in Hamburg: Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) haben mit einem symbolischen ersten Spatenstich am Donnerstag die Arbeiten für die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße eingeleitet. Die vierspurige Bundesstraße, eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in der Hansestadt, soll bis 2019 um etwa 500 Meter nach Osten an die Bahnschienen verlegt werden. Dadurch wird die Zerschneidung des Parks aufgehoben, der derzeit die Internationale Gartenschau (igs) beherbergt. Außerdem werden Flächen frei für den Bau von rund 2000 Wohnungen.

Ramsauer bezeichnete die rund 140 Millionen Euro teure Maßnahme, die überwiegend aus Bundesmitteln bezahlt wird, als „Riesenchance, das Viertel städtebaulich aufzuwerten und neue Wohnungen zu schaffen“. Auch Scholz erhoffte sich entscheidende Vorteile“: Mehr Verkehrssicherheit durch die neue, deutlich breitere Straße, weniger Lärm- und Abgase, neue Flächen für den Wohnungsbau und nur noch zwei große Verkehrsadern statt drei – das alles mache die Elbinsel attraktiver. Dennoch gibt es vor Ort Protest. Die Gemeinschaft „Rechtsschutz Lebensqualität Wilhelmsburg“ hat gegen die Verlegung geklagt, weil sie eine Zunahme der Verkehrsbelastung fürchtet und mit mehr Lärm rechnet.